Schulbeginn bringt viele Neuerungen

Schulbeginn bringt viele Neuerungen
32.375 Schüler starten morgen ins neue Schuljahr. Die Polizei sorgt für Sicherheit am Schulweg.

Die Aufregung steigt, die Schultasche ist gepackt. Für viele ist heute der letzte Ferientag, morgen beginnt für viele der allererste Schultag in ihrem jungen Leben. Exakt 2603 Taferlklassler werden im Burgenland morgen zum ersten Mal die Schulbank drücken. Landesweit beginnt für 32.375 Schüler – davon sind 18.139 Pflichtschüler – das neue Schuljahr. Ebenso wie für die 2300 Pflichtschul- und die rund 2000 Bundesschullehrer.

An der Schülerzahl habe sich im Vergleich zum Vorjahr wenig geändert, sagt Landesschulratspräsident Heinz Josef Zitz. 234 Pflichtschulen werden nach der neunwöchigen Sommerpause wieder ihre Pforten öffnen. Während die Volksschule in Grodnau (Bezirk Oberwart) wegen zu geringer Schülerzahl schließen muss, sperrt die zweisprachige Volksschule in Weingraben (Bezirk Oberpullendorf) wieder auf.

Trotzdem gebe es im Burgenland heuer etliche Neuerungen, sagt Zitz. Die Schwerpunkte, die sich der Landesschulrat für das kommende Schuljahr gesetzt hat, liegen bei der Leseerziehung, der Bildungsinnovation sowie im Bereich Sport und Gesundheitserziehung.

Tägliche Turnstunde

"Neu ist die tägliche Turnstunde, die im Rahmen der Schulautonomie umgesetzt wird", sagt der Landesschulratspräsident. 181 Schulen, das sind 75 Prozent der burgenländischen Bildungseinrichtungen , wollen die tägliche Turnstunde freiwillig umsetzen. Das sei das Ergebnis einer Befragung. Zur Motivation der Schüler werden nicht nur 38 Bewegungscoaches engagiert, auch Spitzensportler diverser Verbände sollen Schülern Freude an der Bewegung vermitteln.

Auch Noten könnten in einigen Schulen bald der Vergangenheit angehören: Aufgrund der Umsetzung des bundesweit beschlossenen Schulrechtspaketes erhalten Volksschulen bei der Leistungsbeurteilung mehr Autonomie. Diese alternative Leistungsbeurteilung kann biszur dritten Schulstufe ohne Ziffernnoten erfolgen. Wie viele Schulen das umsetzen wollen? "Das wird gemeinsam mit den Eltern entschieden", erklärt der Landesschulratspräsident.

Der Schulbeginn ist auch der Startschuss für eine Verkehrssicherheitsaktion, die der Landesschulrat in Kooperation mit der Polizei durchführt. Zwei Wochen lang werden Exekutivbeamte ihr Hauptaugenmerk auf die Sicherung des Schulweges legen.

Kontrolle am Schutzweg

"Alle Polizeiinspektionen des Landes haben den Auftrag, zumindest eine Stunde pro Tag Kontrollen auf den Schul- und Schutzwegen durchzuführen", erklärt der Leiter der Landesverkehrsabteilung, Oberstleutnant Andreas Stipsits. Dazu würden Geschwindigkeitskontrollen der Autofahrer durchgeführt. "Wenn Fußgänger am Schutzweg ignoriert werden, ist das kein Kavaliersdelikt." Gleichzeitig werden speziell geschulte Beamte während des ganzen Schuljahres mit der Verkehrserziehung in den Klassenzimmern betraut, erklärt Stipsits.

Das Thema Sicherheit im Straßenverkehr liegt auch dem zuständigen Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) sowie dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) am Herzen. "Jeder Unfall mit einem Kind ist einer zu viel. Deshalb ist mir eine Investition in die Sicherheit der jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft ein Hauptanliegen", so Tschürtz. Zwei- bis drei Mal pro Jahr gibt es mit dem KfV, Polizei und den Autofahrerklubs Aktionen, die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen sollen. Die nächste Aktion ist im Herbst geplant. Dabei sollen Experten Kinder für Gefahren am Schulweg sensibilisieren.

Der Schulstart steht vor der Tür und dieser neue Lebensabschnitt stelle Eltern oft vor finanzielle Herausforderungen, sagt Familienlandesrätin Verena Dunst (SPÖ). Mithilfe einer kompetenten Beratungsstelle sowie entsprechenden Fördermöglichkeiten soll die Startphase erleichtert werden. Beratung gibt es bei den Familienberatungsstellen oder dem Schulpsychologischen Dienst.

Mit einem Schulstartgeld in der Höhe von 100 Euro für die Taferlklassler will das Land Burgenland den Familien unter die Arme greifen. Voraussetzung für diese einmalige Zahlung pro Kind ist – unabhängig von der Höhe des Familieneinkommens – ein Hauptwohnsitz des Erstklässlers im Burgenland.

Eine entsprechende Antragstellung erfolgt mit Formularen, die von der Schulleitung ausgegeben werden. 243.000 Euro wurden im Vorjahr fürs Schulstartgeld ausgegeben, heuer rechnet man mit der Auszahlung eines ähnlich hohen Betrages. www.familienland-bgld.at

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