Schmuckstück aus dem alten Stadl

Schmuckstück aus dem alten Stadl
Bezirk Oberwart: Alte Feuerwehrkutsche aus dem Jahr 1895 wurde in verfallenem Schuppen gefunden und in 1.300 Arbeitsstunden restauriert

Einsatztüchtig und abfahrbereit steht sie da, die über 100 Jahre alte Kutsche der Feuerwehr Wolfau (Bezirk Oberwart). „Die Pumpe könnte man sogar noch verwenden, alle Dichtungen sind in Ordnung“, erzählt FF-Mitglied Martin Kureck. Damit das historische Gefährt aus dem Jahr 1895 einen würdigen Platz zum weiteren Altern hat, wurde sogar ein eigenes Museum gebaut. Eröffnet wird der „Altersruhesitz“ am 25. August mit einem großen Fest.

Dabei wäre die Rarität beinahe unentdeckt geblieben und weiter in einem alten, verfallenen Schuppen vermodert. Der Abriss des schon baufälligen Stadls stand unmittelbar bevor, doch dann erinnerten sich Feuerwehrmitglieder an das Gefährt und schritten zur Tat. Schnell hatten der Bürgermeister, der alte Feuerwehrkommandant und weitere Honoriäten die Idee, rund um die Kutsche ein eigenes Feuerwehrmuseum zu errichten – das dritte im Land.

Schmuckstück aus dem alten Stadl

Aus alt wird neu

Die Planungen begannen, nach kurzer Zeit war auch ein passender Standort gefunden – bei einem alten Wachhaus entlang der Hauptstraße. Das war zwar noch nicht ganz so renovierungsbedürftig wie die Kutsche, hatte seine besten Jahre aber auch schon länger hinter sich. Also wurde das Wachhaus in die Planungen integriert – und die vielen fleißigen Hände der Mitglieder der Feuerwehr Wolfau machten sich ans Werk. „Zum Glück haben wir einige Professionisten in unseren Reihen, wir konnten alle Arbeiten selbst erledigen“, erzählt Martin Kureck.

Schmuckstück aus dem alten Stadl

Aktuell hat die Feuerwehr Wolfau 75 Mitglieder, davon gehören 13 zur Jungfeuerwehr – der Nachwuchs ist also gesichert

1.300 Stunden später

Während also die Restaurierung der Kutsche in Angriff genommen wurde, ging gleichzeitig der Bau des Museums los. Die Materialkosten dafür wurden von der Gemeinde übernommen, die Arbeitszeit von den Mitgliedern der Feuerwehr geleistet. Fremde Hilfe war bei der aufwendigen Restaurierung nicht notwendig. „Die Bestandteile sind alle aus Holz und Stahl, da konnten wir viel selber machen“, sagt Kureck. Insgesamt wurden für den Bau des Museums und die Instandsetzung der Kutsche 1.300 Arbeitsstunden aufgewendet.

Historischer Fund

Ursprünglich dürfte das historische Gefährt anno dazumal im ungarischen Sopron im Einsatz gewesen sein – oder zumindest von dort den Weg ins südburgenländische Wolfau gefunden haben. Eine Inschrift mit dem Namen „Frigyes Seltenhofer“ stellt einen Bezug zur damals berühmten Glockengießerdynastie Seltenhofer in Sopron her.

Was neben der Feuerwehrkutsche aus dem Jahr 1895 noch im Museum zu sehen sein wird? Eine alte Tragkraftspritze der Feuerwehr Wolfau wird ebenso ausgestellt wie alte Ausrüstungsgegenstände und Uniformen sowie Bekleidung. Und natürlich auch jede Menge historische und aktuelle Fotos der Feuerwehr Wolfau.

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