Schloss und Synagoge könnten Eigentümer wechseln

Die Erhaltung des Schloss Kittsee kostet der Gemeinde jährlich rund 150.000 Euro
Schloss Kittsee und Synagoge Kobersdorf könnten bald ins Landeseigentum übergehen.

Es gibt einige kulturelle Städten im Burgenland, um deren Erhalt sich das Land intensiv bemüht. Eines davon ist das Schloss Kittsee. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde es als Meierhof erbaut und später zu einer Schlossanlage erweitert, ehe es Ende des 19. Jahrhunderts von Fürst Ladislaus Batthyány – auch als Arzt der Armen bekannt – bezogen wurde.

Gespräche mit Doskozil

Seit den 1960er Jahren ist das Gebäude im Besitz der Gemeinde, schildert Bürgermeister Johannes Hornek (ÖVP). Nun gibt es Überlegungen, das Bauwerk ins Landeseigentum zu übernehmen, um den kulturellen Betrieb abzusichern. Bürgermeister Hornek bestätigt gegenüber dem KURIER entsprechende Verhandlungen mit dem Land beziehungsweise mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

„Jetzt müssen wir schauen, wie es weiter geht“, sagt Hornek. Die Erhaltung des Schlosses schlage in der Gemeinde jährlich mit rund 150.000 Euro zu Buche, dazu kämen Kosten für notwendige Renovierungsarbeiten. Die Verhandlungen bezüglich eines Verkaufs stünden aber noch „ganz am Anfang“, sagt Hornek. Er möchte – falls es „ernst würde“ – noch die Zustimmung der Gemeinde(-vertreter) einholen.

Erhalt

Dem Vernehmen nach in der Zielgeraden soll sich der Verkauf eines anderen historischen Gebäudes im Mittelburgenland befinden. Wie berichtet, hatte das Land bereits 2018 – damals noch mit Doskozil als Kulturlandesrat – Überlegungen angestellt, wie man sich für den Erhalt der verfallenden Synagoge in Kobersdorf einsetzen könnte.

Jetzt soll dem Vernehmen nach ein Kaufvertrag mit dem Besitzerverein, dem Verein zur Erhaltung und kulturellen Nutzung der Synagoge, bevorstehen. Im Büro des Landeshauptmannes gibt man sich bedeckt.

Schloss und Synagoge könnten Eigentümer wechseln

Die Synagoge Kobersdorf könnte bald an das Land verkauft werden

Die Synagoge Kobersdorf ist – neben jener in Eisenstadt – die einzige der Sieben-Gemeinden des Burgenlandes, die die Zerstörungswut der Nazis im Zweiten Weltkrieg zumindest von außen unbeschadet überstanden hat.

Derzeit ist der bauliche Zustand des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes verbesserungswürdig, vor Kurzem musste der Gehsteig rund um das Bethaus zur Sicherheit abgesperrt werden. Wie man hört, soll in der Synagoge ein jüdisches Museum eingerichtet werden.

Abgeschlossen ist hingegen – zumindest was die Pläne betrifft – der Um- beziehungsweise Neubau des Kulturzentrums Mattersburg. Demnächst soll es mit den Bauarbeiten losgehen.

Schloss und Synagoge könnten Eigentümer wechseln

Der teilweise Abriss des KUZ Mattersburg steht unmittelbar bevor

Der Verein Initiative Denkmalschutz will den geplanten teilweisen Abriss des in Sichtbeton errichteten Gebäudes dennoch quasi in letzter Sekunde verhindern. Und zwar mit einer „eindringlichen Bitte an die verantwortlichen Politiker, aktiv zu werden, um ein rares und bedeutendes Dokument der sozialpolitischen Leistungen der jungen Geschichte des Landes Burgenland zu würdigen, indem es erhalten wird“.

Aus dem Büro von LH Doskozil heißt es auf KURIER-Anfrage, es werde keine Änderungen der geplanten Vorgehensweise beim KUZ geben.

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