Schloss Deutschkreutz öffnet seine Türen

Schloss Deutschkreutz öffnet seine Türen
Barbara Lehmden restauriert das Erbe ihres Vaters, Anton Lehmden. Sie will das Schloss in seinem Sinne weiterführen.

Es war das Jahr 1966, als Professor Anton Lehmden das nur wenige Kilometer von der ungarischen Grenze entfernt liegende Renaissanceschloss Deutschkreutz erwarb. Bis zu seinem Tod 2018 restaurierte er das 1625 erbaute und denkmalgeschützte Objekt.

Im Familienbesitz ist es aber bis heute. Barbara Lehmden will das Erbe ihres Vaters in seinem Sinne weiterführen. Jüngstes Beispiel sind die von ihrem Vater in den 1970er-Jahren gefertigten Wandbilder für die Marienkapelle in Graz, die dieser Tage von einem Experten restauriert worden sind.

Schloss Deutschkreutz öffnet seine Türen

Die je 500 Kilo schweren Fresken wurden restauriert

Gepflegtes Erbe

Vor etwa einem halben Jahrhundert hatte der Maler die heute nicht mehr existierende Kapelle gestaltet. Dazu hatte der Künstler ein monumentales zentrales Glasfenster in Kreuzform mit einem Gekreuzigten gefertigt, das links und rechts von riesigen Wandbildern flankiert wurde, die die Gottesmutter und den Heiligen Vinzenz darstellen.

„Alle Werke – darunter neun Glasfenster und die Serie von Kreuzwegbildern – befinden sich seit 2012 als ständige Leihgabe der Lazaristen im Schloss Deutschkreutz. Wobei der mächtige mit Weinranken bemalte Tabernakel aus Sandstein, das Weihwasserbecken und das Kirchengestühl aus Sandstein in die Schlosskapelle integriert und eingebaut wurden“, schildert Barbara Lehmden.

Die jeweils 500 Kilogramm schweren Wandbilder waren vor dem Abriss der Kapelle direkt aus der Mauer geschnitten worden, vor einem Jahr waren die Fresken unter beträchtlichem Aufwand im ersten Stock des Schlosses aufgestellt und montiert worden, um sie erstmals öffentlich Besuchern und Interessierten zugänglich zu machen.

Weil die Wandbilder aber durch den Abbau Sprünge bekommen hatten, mussten sie zunächst gereinigt und dann restauriert werden. Armin Zingerle, ein Restaurator aus Südtirol, der unter anderem Kirchen und historische Bauten in verschiedenen Ländern zu neuem Glanz verhilft, hat sich dieser Aufgabe angenommen.

Schloss Deutschkreutz öffnet seine Türen

Anton Lehmden hat das Renaissanceschloss 1966 erworben

Weitere Pläne

Auch für das kommende Jahr hat Barbara Lehmden schon Pläne. Neben notwendigen Sanierungen der historischen Gemäuer sollen ebendiese weiterhin der Kunst als Plattform dienen.

Diverse kulturelle Events sind angedacht. 2021 jährt sich auch die Neueinweihung der Schlosskapelle, die Anton Lehmden 1981 – drei Tage vor der Hochzeit seiner Tochter – frisch restauriert wiedereröffnet hat zum 40. Mal. Dieses Jubiläum soll mit einem kleinen Fest gefeiert werden.

Herausgegeben wird auch eine Broschüre, die die Kunst Lehmdens in der Deutschkreutzer Pfarrkirche erklärt. Ob es wieder eine Sommerakademie für Künstler im Schloss geben wird, werde sich erst zeigen, sagt Barbara Lehmden.

Eines sei jedenfalls gewiss: „Das Schloss wird im Sinne meines Vaters weitergeführt.“

Schloss Deutschkreutz öffnet seine Türen

Barbara Lehmden will die Kultureinrichtung im Sinne ihres Vaters weiterführen

Tag der offenen Tür

Am Samstag, 3. Oktober, werden die Fresken beim Tag der offenen Tür  zu sehen sein.  Besucher haben zwischen 14 und 18 Uhr  bei freiem Eintritt Gelegenheit, das Schloss und das darin integrierte rund 800 Quadratmeter große Lehmden-Museum zu besuchen.  Im Schlosshof wird Wein vom Weingut Reumann gereicht.

Homepage
www.schlossdeutschkreutz.at

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