Schäfer Bill trotzt Vergiftung

Schäfer Bill überlebte die Vergiftung
16 Monate alte Rottweilerhündin musste eingeschläfert werden; Polizei ermittelt.

Die 16 Monate alte Rottweilerhündin "Yune von der Südpfalz" hatte schon einen Preis gewonnen und beste Voraussetzungen für die Züchtung – jetzt ist das Tier tot. Vergiftet. Die Polizei ermittelt. Passiert ist das Tierdrama Dienstagfrüh in Siegendorf nahe Eisenstadt, wo die Polizei jüngst einem Hundehalter zwei Rottweiler abgenommen hatte, nachdem die freilaufenden Tiere eine kleine Mischlingshündin aus dem Tierschutzhaus totgebissen und einen Vater und dessen kleine Tochter, die mit dem Hund Gassi waren, zu Tode erschreckt hatten.

"Mein erster Gedanke war, dass es einen Zusammenhang geben könnte", sagt der Vater des Halters von Yune am Mittwoch zum KURIER – seinen Namen möchte er nicht in der Zeitung lesen. Sein 25-jähriger Sohn ist da gerade mit dem sechs Monate alten holländischen Schäferhund Bill in der Tierklinik. Auch Bill wurde vergiftet, konnte aber gerettet werden.

Denkbar, dass die Attacke der freilaufenden Rottweiler einen Hundehasser auf den Plan gerufen hat.

Schneckengift?

Was war passiert? Wie jeden Tag durften die Hunde um sechs Uhr Früh in den Garten, ehe der erfahrene Hundehalter mit ihnen einen Spaziergang machte, danach fuhr er in die Arbeit. Als der Vater die Tiere zu Mittag aus dem Zwinger lassen wollte, lagen sie ganz verkrampft auf dem Boden. Der Siegendorfer Veterinär Roman Jandrinitsch musste Yune einschläfern, den Rüden setzte er in Vollnarkose, damit sich die Verkrampfung löst, die weitere Behandlung übernahm die Tierklinik Mattersburg. Dort stellte man eine Vergiftung fest. Ob es sich um Pestizide handelt, traut sich Tierärztin Tanja Musil noch nicht zu behaupten. Sie ist aber "sehr optimistisch", dass Bill die Vergiftung "ohne bleibende Schäden" übersteht. Die entnommenen Proben wurden an die Polizei übermittelt. Ob die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Tierquälerei aktiv wird, ist noch offen. Tierarzt Jandrinitsch hält es für möglich, dass die Hunde Schneckengift gefressen haben – entweder beim Spaziergang aufgenommen oder von außen in den Garten der Halter geworfen.

Ob sich jemand in der Umgebung durch die Hunde gestört oder bedroht gefühlt habe, fragt der KURIER den Vater des Hundehalters: "Direkt" habe das niemand gesagt, lautet seine Antwort, aber er könne in niemanden hineinschauen. Jedenfalls hätten weder Yune noch Bill jemandem etwas getan.

Kommentare