Salzspeicher für Haushalte: Burgenland Energie mit neuer Technologie

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Die Geräte auf Salzbasis sollen Netzkosten senken und die Energieunabhängigkeit stärken. Erste Speicher sind sofort bestellbar.

Salz statt Lithium: Das Burgenland setzt beim Thema Energiespeicherung ab sofort auf eine neue Technologie. Gemeinsam mit dem Wiener Cleantech-Start-up Salzstrom bringt die Burgenland Energie Natrium-Ionen-Speicher auf den Markt, die ab sofort über die Unternehmenswebsite erhältlich sind. Sie können sowohl bei neuen als auch bestehenden Photovoltaikanlagen eingesetzt werden.

„Strom, der im Burgenland erzeugt wird, soll auch im Burgenland verwendet werden“, sagte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bei der Präsentation der neuen Kooperation in Eisenstadt. Das passe zur Gesamtstrategie des Landes, das bis 2030 klimaneutral und energieunabhängig sein will. „Dafür bauen wir die Windkraft und die Sonnenkraft intensiv aus“, so Doskozil.

Batteriespeicher für Haushalte – mit Salz und Förderung

Laut Burgenland Energie-Chef Stephan Sharma seien in den letzten Jahren bereits große Fortschritte erzielt worden. Nun folge die dritte Phase zur Energieunabhängigkeit – die Speicheroffensive. Mit dem neuen Angebot für Endkunden komme eine umweltfreundliche Lösung dazu: „Mit der Kooperation von Salzstrom haben wir nun auch eine nachhaltige, umweltfreundliche Stromspeicherlösung auf Salzbasis für Haushalte und Gewerbe“, so Sharma.

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Vorstandsvorsitzender Burgenland Energie Stephan Sharma, Geschäftsführer Salzstrom Jürgen Ellensohn, CFO Salzstrom Stefan Nolte, CEO Salzstrom Peter Arnold, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (v.li.).

Das Komplettpaket – inklusive Montage, Wechselrichter und Installation durch burgenländische Fachbetriebe – ist ab sofort über die Website von Burgenland Energie erhältlich. Der Speicher ist ab 59 Euro pro Monat im Abomodell verfügbar – ohne Finanzierungskosten. Im Burgenland wird der Kauf zusätzlich gefördert.

Erster Speicher kommt nach Apetlon

Bereits im August wird der erste Salzspeicher Burgenlands im Gemeindeamt Apetlon mit einem Speichervolumen von rund 20 kWh installiert. 100 Geräte seien sofort verfügbar, erklärte Sharma.

Für Doskozil ist der Speicher ein wichtiger Baustein gegen steigende Netzgebühren: „Photovoltaikanlagen in Kombination mit Speicher sind die Antwort auf die von der Bundesregierung geplanten zusätzlichen Netzkosten für die PV-Einspeisung. Wer in den Speicher investiert, spart Netzkosten und Abgaben und erhöht die Eigennutzung.“

Parallel dazu: Großspeicher-Offensive

Neben dem Angebot für Endkunden treibt Burgenland Energie auch die Errichtung großer Speicherkapazitäten voran. In den Jahren 2025/26 sollen an acht Standorten im Burgenland Großspeicher mit 500 Megawattstunden Gesamtkapazität entstehen. In Andau wird mit 340 Megawattstunden das derzeit größte Batteriespeicherprojekt Österreichs realisiert. In Schattendorf testet man mit CMBlu zudem einen innovativen Kohlenstoffspeicher.

Das ist auch notwendig. Denn laut einer aktuellen Studie des Bundesverbandes Photovoltaic Austria (PV Austria) braucht es im Burgenland einen Ausbau der Batteriespeicherleistung auf 655 Megawatt bis zum Jahr 2040. 

Weitere Erkenntnisse der Studie für ganz Österreich:

  • Der Strombedarf wird sich bis 2040 auf 125 Terawattstunden (TWh) verdoppeln.
  • Der Flexibilitätsbedarf – also jene Menge an Energie, die man verlagern muss, weil sich Stromerzeugung und -verbrauch nicht immer decken – wird sich bis 2040 auf 41 TWh versechsfachen.

Salz als nachhaltige Alternative

Zurück ins Burgenland. Der Technologiepartner Salzstrom wurde in Wien gegründet und ist auf Natrium-Ionen-Technologie spezialisiert. „Die Speichertechnologie überzeugt durch besonders robuste Batteriezellen und eine lange Lebensdauer – und das auf Basis von Salz, einem der am häufigsten vorkommenden Elemente unseres Planeten“, so CEO Peter Arnold. Sein Mitgründer Jürgen Ellensohn sieht großes Potenzial: „Salzbatterien markieren den Beginn einer neuen Ära nachhaltiger Energiespeicherung.“

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