Sagartz auf dem Weg ins EU-Parlament

Sagartz auf dem Weg ins EU-Parlament
Christian Sagartz ist seit 2015 ÖVP-Klubchef, davor war der bald 39-Jährige acht Jahre Parteimanager

Noch ist es nicht fix, weil die türkis-grüne Bundesregierung erst am 7. Jänner angelobt werden soll, aber man kann getrost davon ausgehen, dass ÖVP-Klubchef Christian Sagartz vor einem Karrieresprung ins Europaparlament steht. Sagartz wollte sich am Donnerstag auf KURIER-Anfrage zwar nicht äußern, aber das Prozedere ist klar. Karoline Edtstadler, bisher ÖVP-Delegationsleiterin im EU-Parlament, kommt als Ministerin für EU-Fragen zurück nach Wien. Das ist seit Anfang der Woche klar. Damit wird eines der sieben türkisen EU-Mandate frei, und das soll der Pöttschinger Sagartz bekommen, der am 16. Jänner 39 Jahre wird. Weil bei der ÖVP nur die Zahl der Vorzugsstimmen über die Mandatsvergabe entscheidet, ist Sagartz dran. Mit 17.233 Kreuzerln hat der Burgenländer bei der EU-Wahl Ende Mai im einwohnerschwächsten Bundesland ein sensationelles Ergebnis eingefahren.

Gemessen am Anteil der Vorzugs- an Parteistimmen läge Sagartz bundesweit gar auf Rang drei. 30,6 Prozent der 53.809 Türkis-Wähler im Burgenland haben Sagartz auf den Stimmzettel geschrieben. Im jeweiligen Heimatbundesland hat er die Salzburgerin Edtstadler und Langzeit-Mandatar Othmar Karas (NÖ) abgehängt.

Ob Sagartz – er wird der einzige Burgenländer unter den 18 EU-Mandataren Österreichs sein – schon an der nächsten Plenartagung in Straßburg von 13. bis 16. Jänner teilnimmt, ist noch offen.

Aus dem Landtagswahlkampf wird Sagartz (er ist Spitzenkandidat im Bezirk Mattersburg) aber nicht aussteigen, ganz im Gegenteil. Könnte er auch gar nicht, denn die Listen sind längst erstellt und auch auf den Wahlzetteln muss sein Name stehen(bleiben). Mit einem starken Vorzugsstimmen-Resultat auch bei dieser Wahl hätte er in Brüssel und Straßburg als „Burgenland-Mandatar“ noch stärkeren Rückhalt – und vielleicht kommt er ja irgendwann zurück, siehe Edtstadler.

Wenn er noch vor Ende der Legislaturperiode im EU-Parlament angelobt werden sollte, müsste sein Landtagsmandat nachbesetzt werden: Michael Ulrich würde für einige Wochen nachrücken. Verzichtet er, käme Carina Havlicek zum Zug. Wer im neuen Landtag Klubchef werden könnte? Christoph Wolf, Patrik Fazekas und Markus Ulram sind erste Anwärter.

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