Rumänen mit radioaktiven Medikamenten gestoppt

Rumänen mit radioaktiven Medikamenten gestoppt
Schwerpunktkontrolle: Die beiden mussten eine Bleiplatte in ihren Wagen einbauen, um ihre Fahrt fortsetzen zu können.

Ein rumänischer Kastenwagen mit brisantem Inhalt wurde am Freitag in Nickelsdorf, Bezirk Neusiedl am See, angehalten. „Im Zuge unserer Schwerpunktkontrolle am Grenzübergang überprüften wir den Wagen“, erklärt Oberstleutnant Andreas Stipsits im KURIER-Gespräch.

Zwei Rumänen transportierten in der Nuklearmedizin verwendete Medikamente von Deutschland nach Rumänien. Die Beamten führten eine Strahlenmessung durch, die positiv verlief. In der Fahrerkabine war die zulässige Höchstgrenze der Strahlung von JOD-131 beträchtlich überschritten, wodurch Fahrer und Beifahrer bereits radioaktiv verstrahlt waren. Was die beiden 30-Jährigen nicht wussten. „Die Männer mussten nicht gleich ins Krankenhaus“, sagt Stipsits.

Aber da der Mindestabstand zur strahlenden Fracht nicht die vorgeschrieben drei Meter betrug, mussten die beiden Männer eine Bleiplatte anbringen, damit sie den radioaktiven Strahlen nicht direkt ausgesetzt sind.

Für die beiden Rumänen war es nicht die erste Botenfahrt, sie führten diesen Transport von Deutschland nach Rumänien regelmäßig mit diesen Wagen durch. Neben den radioaktiven Medikamenten, lagerten sie auch noch ihre Getränke für die Fahrt. Sie setzten sich somit einer 40-fach zulässigen jährlichen Strahlenbelastung aus. Da die Polizisten bei der Messung den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand zum Fahrzeug eingehalten hatten, lag ihrerseits keine Gefährdung vor.

Meldung

Fahrer und Beifahrer mussten Strafe zahlen, durften aber ihre Fahrt fortsetzen. Abgeschlossen sei der Fall aber noch nicht. „Wir haben eine Meldung über den Vorfall ans Innenministerium gemacht“, sagt Stipsits. Das rumänische Verkehrsministerium soll informiert werden, damit die Transportfirma auch vor Ort von den Behörden kontrolliert wird.

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