Rückendeckung beim Kampf gegen Krebs

Eine Frau mit Krebs liegt in einem Krankenhausbett.
Immer mehr Patienten nehmen Hilfsangebote der Krebshilfe in Anspruch – die Zahl der Lungenkrebskranken steigt.

Die Diagnose Krebs zu erhalten, ist für die Betroffenen und deren Angehörige ein schwerer Schlag und löst oft eine Art Schockzustand aus. „Da tauchen natürlich auch viele Fragen auf“, sagt Andrea Konrath, Geschäftsführerin der Krebshilfe Burgenland. Das Angebot, das die Krebshilfe in den Beratungsstellen in Neusiedl am See, Eisenstadt, Bad Sauerbrunn, Oberpullendorf, Oberwart, Güssing und in der mobilen Beratung bietet, ist gefragter denn je.

Seit zehn Jahren ist Konrath bei der Krebshilfe tätig. „Seither gibt es einen kontinuierlichen Anstieg der Patienten.“ Das habe unter anderem mit der steigenden Bewusstseinsbildung und dem Wissen um die Angebote zu tun.

Ziel sei es, Patienten und deren Familien individuell zu begleiten. Rasche und effiziente psychologische sowie psychotherapeutische Unterstützung wird angeboten und auf die unterschiedlichen und wechselnden Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt. Wenn medizinische Beratung gewünscht wird, werde diese organisiert.

Auf Wunsch bekommen die Patienten auch in arbeits- und sozialrechtlichen Belangen kostenlose Ratschläge von Experten. Denn oft kämen zu den gesundheitlichen auch Fragen betreffend Sozialversicherung, Beruf oder Finanzen. „Oft herrschen bei den Patienten einfach Unklarheiten, etwa betreffend der Dauer des Krankenstandes oder über mögliche Unterstützungsleistungen“, sagt Konrath. Neben der psychischen Ausnahmesituation komme es nicht selten, etwa aufgrund von Jobverlust, auch zu finanziellen Notlagen. Auch hier greift die Krebshilfe Betroffenen im Rahmen der Soforthilfe im Notfall unter die Arme.

Beratungsstellen

Etwa 700 Krebspatienten bzw. deren Angehörige haben 2016 regelmäßig psychoonkologische Hilfe in den Beratungsstellen der Krebshilfe Burgenland in Anspruch genommen. Im Vorjahr waren es rund 1000 Patienten, sagt Konrath. Zwei Drittel der Patienten, die sich an die Krebshilfe Burgenland wenden, sind Frauen, ein Drittel Männer. Was auffällt, sei, dass die Zahl der Lungenkrebs-Patienten in den vergangenen Jahren steige, sagt Konrath. Das habe damit zu tun, dass heute mehr Frauen rauchen würden, als früher.

Ab März wird das Leistungsspektrum mit einem weiteren kostenlosen Angebot in Neusiedl am See ausgebaut: Im „Nezwerk“ wird es jeden ersten Montag im Monat um 17 Uhr einen Austausch Betroffener unter Anleitung von Psychoonkologen geben. Themen werden u. a. die Krankheitsverarbeitung, Selbstfürsorge und der Umgang mit Stress und Schmerz sein. Der Austausch findet erstmals am 4. März statt, die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung:  0650/5252299

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