Rohrer glaubt, als Zweiter Erster zu werden

Jürgen Rohrer rechnet mit 30 Prozent Zustimmung und liebäugelt mit einem Verzicht Steindls
Herausforderer wünscht sich, Steindl solle "Berater" werden.

Glaubt man Jürgen Rohrer, gibt es am 27. April bei der ÖVP-Urabstimmung über den Spitzenkandidaten für die Landtagswahl nur Sieger. Wie das gehen soll, hat der Herausforderer von Parteichef Franz Steindl am Mittwoch in Eisenstadt erklärt.

Zwar werde Steindl aufgrund seiner 13 Regierungsjahren zu verdankenden "Popularität" gewinnen und Rohrer auf etwa "30 Prozent" kommen, aber "das ist für mich absolute Zustimmung", wie ob der unterschiedlichen Ausgangslage für ihn "jede Stimme ein Gewinn ist", sagte der 39-jährige Hotelier aus Lutzmannsburg. Entscheidend sei, dass alle Unzufriedenen wählen gingen.

Vortritt

Am Ende könnte der Zweite sogar Erster werden, denn bei diesem Ergebnis müsse sich Steindl überlegen, ob er die Wahl annehme, orakelt Rohrer. Der 54-jährige Landeshauptmannvize könne dem Herausforderer den Vortritt lassen und sich "als Berater in die 2. Reihe" stellen.

Auf die Frage, was er anders machen würde, blieb Rohrer vage und nannte Arbeitsmarkt bis Ausbildung, wo nur "schöngeredet wird".

In fünfeinhalb Wochen können rund 27.300 Mitglieder aller ÖVP-Teilorganisationen bestimmen, wer die Volkspartei in die Landtagswahl im Mai 2015 führt. Steindl hatte das Partei-Plebiszit nach innerparteilicher Kritik vorgeschlagen, der Parteivorstand war ihm gefolgt. Neben Steindl hatte sich nur Rohrer beworben, der logische Herausforderer Niki Berlakovich hatte verzichtet.

Just mit Berlakovich hadert Rohrer. Der Newcomer wollte sich bei der Vorstandssitzung der Oberpullendorfer Bezirkspartei vorstellen, war aber ebenso abgeblitzt wie bei der Landestagung des Gemeindebundes. Für Rohrer ein "eigenartiges Demokratieverständnis der ÖVP", was Bezirksparteichef Berlakovich nicht stehen lässt. "Ich bitte um Fairness", das sei keine öffentliche Veranstaltung, sondern ein Beschlüsse fassendes Gremium, an dem nicht einfach jeder teilnehmen könne. Rohrer will weiter versuchen "auf Funktionäre zuzugehen" und hofft auf baldige Präsentation beider Kandidaten auf der ÖVP-Homepage. "Noch diese Woche", stellt Parteimanager Christian Sagartz in Aussicht.

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