Rettungsaktion statt Gipfelsieg

Der8162 Meter hohe Manaslu war das Ziel der Expedition
Burgenländer mussten Aufstieg auf den 8162 Meter hohen Manaslu in Nepal abbrechen

Er ist der erste Burgenländer gewesen, der den Mount Everest bestiegen hat, er paddelte durch Alaska und war auf vier Achttausendern. Hans Goger aus Wolfau, Bezirk Oberwart, zieht es seit Jahrzehnten an die entlegensten Plätze der Welt. Vor Kurzem kehrte er von einer heiklen Expedition aus Nepal heim.

Gemeinsam mit Florian Bruckner aus Pilgersdorf, Bezirk Oberpullendorf, wollte er den 8162 Meter hohe Manaslu besteigen. "Es sollten zum ersten Mal zwei Burgenländer auf einem 8000er stehen", sagt Goger. Am 29. August ging es los nach Nepal, sechs Wochen war die achtköpfige Expeditionstruppe unterwegs. Doch aus dem Traum vom Gipfelsieg wurde eine waghalsige Rettungsaktion für zwei Expeditionsteilnehmer aus der Steiermark und Südtirol.

Die beiden Bergsteiger waren Teile der Strecke mit den Burgenländern unterwegs, setzten sich beim Aufstieg allerdings ab und waren schneller unterwegs. "Die Knackpunkte auf den Bergen sind 5000, 6000 und 7000 Meter Höhe", weiß Goger aus Erfahrung. Steigt man zu schnell kann sich der Körper nicht akklimatisieren. "Man merkt es gleich, es fühlt sich an wie ein extremer Kater mit Kopfweh, Übelkeit und Appetitlosigkeit", sagt Goger.

Der Steirer und der Südtiroler, die den Gipfel schneller erklimmen wollten, scheiterten bei ihrem ersten Versuch. "Sie hatten sich beide übergeben und waren nicht mehr im Stande, den Abstieg alleine zu meistern", sagt Goger. Also brachen die beiden Burgenländer und zwei Kollegen, ihren Gipfelsturm ab, um die beiden Teilnehmer ins Basiscamp zu bringen. "Mit dem gesamten Gepäck auf unserem Rücken stiegen wir fast zwölf Stunden ab", sagt Goger. Schließlich wurden die beiden geschwächten Bergsteiger sicher ins Basiscamp zurückgebracht.

Abstieg

Für einen weiteren Versuch zum Gipfel zu gelangen, hätten Kraft und Zeit nicht gereicht. "Wir hätten es sonst sicher geschafft, auch das Wetter war perfekt", meint der erfahrene Alpinist.

Doch es soll nicht die letzte Expedition gewesen sein. "Zu Silvester geht es nach Ecuador auf einen 6000er", sagt Goger. Auch Bruckner will am Ziel, mit Goger einen 8000er zu besteigen, festhalten. Nächstes Jahr peilt er einen "schwierigen 7000er" im zentralasiatischen Pamir-Gebirge an der Grenze von Kirgisistan und Tadschikistan an. Dann hoffentlich mit einem Gipfelsieg.

www.hansgoger.com

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