Südburgenland schrumpft: Neues Projekt soll helfen

Jugendliche sollen sich Gedanken um die Zukunft der Dörfer machen
Jetzt mitreden bei der KURIER-Umfrage für das Burgenland. Das heutige Thema beschäftigt sich mit der Abwanderung, von der vor allem das Südburgenland betroffen ist.

Österreich und das Burgenland wachsen – das Südburgenland gehört jedoch zu jenen Regionen, wo die Bevölkerungszahl schrumpft. Das hat die „ÖROK-Prognose“ (kleinräumige Bevölkerungsprognose) der Statistik Austria aus dem Jahr 2015 ergeben (aktuellere Zahlen liegen nicht vor). Bis 2030 ist die Situation im Südburgenland (minus 1,2 Prozent) noch nicht so dramatisch, bis 2060 verlieren die drei südlichen Bezirke aber 6.000 Einwohner (minus 6 Prozent).

Was im Großen gilt, trifft auch für das Kleine zu. Bei der genaueren Analyse der Gemeindedaten fällt auf, dass auch innerhalb der Bezirke die peripheren Gebiete stärker von Bevölkerungsrückgang betroffen sind. Je weiter weg sich Gemeinden von den Bezirkshauptstädten oder Verkehrsanbindungen befinden, desto schlechter die Entwicklung.

Massives Problem

Wie groß die Problematik ist, zeigen auch die Reaktionen der Befragten im Rahmen der KURIER-Umfrage für das Burgenland. Auf die Frage „Wie wichtig wäre es Ihnen, dass noch intensivere Maßnahmen Gesetz werden, um die Abwanderung zu stoppen?“ geben 92,6 Prozent der Befragten „sehr wichtig“ an. Für nur 3,8 Prozent spielt dieses Thema keine Rolle („nicht wichtig“); ebensoviele Befragte haben keine Meinung zum Thema.

Neues Projekt

„DorfZUKUNFT Burgenland“ heißt ein neues Projekt des Landes, das genau auf diese Problematik abzielt und bei den Jüngsten ansetzt. Jugendliche sollen dazu ermutigt werden, ihre dörfliche Umwelt zu reflektieren und mitzugestalten. Sie lernen, die Anforderungen an ihr Dorf als Lebensraum, als Arbeitsraum, als Wohnraum oder als Erholungsraum zu analysieren und ihre eigenen Bedürfnisse zu artikulieren. Die Kernfragen der Workshops lauten unter anderem: Wo fühle ich mich wohl?

Der Verein „Unser Dorf“ setzt sich seit 30 Jahren dafür ein, dass Jugendliche die Zukunft ihrer Dörfer aktiv mitgestalten. Obfrau ist Verena Dunst, sie hat das Projekt gemeinsam mit Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz ins Leben gerufen. „Nicht immer ist alles rosig in einem Dorf – ich selbst lebe in einem kleinen Dorf im Bezirk Güssing und weiß, was es bedeutet, in einer 400-Seelen-Gemeinde zu leben: Entbehrungen, aber auch Zusammenhalt, Freundschaften und Lebensinhalt“, sagt Dunst. Für die Zukunft der Dörfer sei es entscheidend, dass die Jugend sich einbringen und mitgestalten kann.

Kommentare