Putzfrau stahl Schmuck um 70.500 €

Über besonders großzügige Geschenke wie Schmuck, Bargeld, Wertpapiere oder Antiquitäten muss man allerdings das Finanzamt informieren.
Neumarkt an der Raab: Hausangestellte ließ über Monate Wertsachen bei der Familie Goess-Saurau mitgehen. Ein Video überführte die Diebin.

Ein ungarisches Hausmädchen konnte der Schmuckschatulle ihres Arbeitgebers nicht widerstehen. Seit Juni letzten Jahres ließ sie immer wieder etwas mitgehen und erbeutete Preziosen im Wert von 70.500 Euro. Diese Woche klickten für die 38-Jährige die Handschellen.

Die Frau war für die Unternehmerfamilie Goess-Saurau in Neumarkt an der Raab, Bezirk Jennersdorf, tätig. „Schon seit Juni fehlte immer wieder Schmuck“, erklärt eine Ermittlerin der Landeskriminalamt-Außenstelle Oberwart im KURIER-Gespräch. Da die Ungarin die Schmuckstücke nur ab und zu stahl, fiel es der Familie erst vor Kurzem auf.

Zuerst installierten die Geschädigten selbst eine Kamera, um den Schmuck zu überwachen. „Diese Aktion blieb ohne Erfolg, das Verschwinden der Wertsachen ging weiter. Also suchte die Familie professionelle Hilfe“, sagt ein Ermittler. Ein Privatdetektiv hat eine Videoüberwachungsanlage installiert. Bei der Auswertung war die Hausangestellte zu sehen, wie sie Schmuck einsteckte. Am Mittwoch erstatteten die Bestohlenen mit dem Video Anzeige.

Zusammenarbeit 

„Die Herkunft der Täterin war klar, und wir haben die ungarischen Behörden informiert“, sagt ein Polizist. Nach einer „mustergültigen“ Zusammenarbeit und einer Hausdurchsuchung in Ungarn, zeigte sich die Diebin teilweise geständig. Die Beamten konnten Teile der Beute sicherstellen. Andere gestohlene Gegenstände soll die 38-Jährige bei Juwelieren und Pfandleihhäusern in Ungarn versetzt haben. Sie erhielt für die heiße Ware jedoch nur umgerechnet 7627,77 Euro. „Es ist nur ein kleiner Bruchteil, im Verhältnis zum Wert von 70.500 Euro.“

Mit dem „Erlös“ finanzierte sie sich ihren Lebensunterhalt und bezahlte offene Kreditraten. In einem Schmuckgeschäft in Ungarn konnten verschiedene Schmuckstücke sichergestellt werden, die eindeutig der geschädigten Arbeitgeberin zugeordnet wurden.

Untersuchungshaft  

Über Anordnung der Staatsanwaltschaft Eisenstadt wurde die Beschuldigte wegen des Verdachtes des gewerbsmäßigen Diebstahls in Untersuchungshaft genommen und in die Justizanstalt nach Wr. Neustadt gebracht. „Die Ermittlungen, wo der Rest des Schmucks geblieben ist, laufen derzeit noch“, erklärt eine Ermittlerin.

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