Prozess um Süd-Mediziner fortgesetzt: Viertes Missbrauchsopfer meldete sich

Prozess um Süd-Mediziner fortgesetzt: Viertes Missbrauchsopfer meldete sich
Eigentlich wurde für Mittwoch ein Urteil erwartet, aber der Prozess wurde vertagt.

Neun Stunden Verhandlung am Landesgericht Eisenstadt wurden erwartet, aber nach etwa der halben Zeit war es auch schon wieder vorbei. Verhandelt wurden die Anschuldigungen gegen einen Mediziner aus dem Südburgenland, der drei Frauen zwischen Juni und September im Rahmen von Darmuntersuchungen sexuell missbraucht haben soll – es gilt die Unschuldsvermutung.

Unlängst meldete sich noch ein viertes potenzielles Opfer bei der Staatsanwaltschaft. Auslöser dafür war die verstärkte mediale Berichterstattung zum Fall. Der Verteidiger des Mediziners wies noch einmal, wie auch schon bei der Verhandlung Mitte Mai, auf die möglichen Halluzinationen aufgrund der Sedierung hin. Laut Polizei habe es dazu in Österreich noch keine einzige Anzeige gegeben, ein Sachverständiger bestätigte jedoch ähnliche Vorfälle im Ausland.

Keine DNA-Spuren

Der Mediziner selbst konnte sich weder erklären, woher die Vorwürfe kommen, noch was die angeblichen Halluzinationen in diesen Fällen ausgelöst haben soll.

Seit Eröffnung seiner Praxis vor mehreren Jahren würde er immer dieselben Medikamente zur Sedierung verwenden. Durch die Polizei sichergestellte DNA-Spuren am Kleid und Körper des vierten potenziellen Opfers, wiesen übrigens keine Übereinstimmungen mit dem Arzt auf – was laut Gutachten nichts ausschließe. Laut Polizei und einer Ordinationsassistentin sei es jedoch vereinzelt möglich, dass der Arzt „zwei, drei Minuten“ alleine im Aufwachraum mit den Patientinnen hätte sein können.

Der Verteidiger des Arztes brachte den Antrag ein, die vier Ordinationsassistentinnen zur neuen Klägerin zu befragen. Das Gericht stimmte diesem zu und vertagte den Prozess auf Ende Dezember.

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