Podersdorf: Im Winter wird für den Sommer geplant
„Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Dieses geflügelte Wort haben sich die Tourismus-Verantwortlichen in Podersdorf am See ganz dick in ihr Stammbuch geschrieben. Bereits zu Beginn des Jahres wurde die Devise „Frischer Wind“ ausgegeben. Am Freitag wurden im Turnsaal der Volksschule Pläne, Vorhaben und Visionen für die Zukunft der Tourismusgemeinde präsentiert. Das Interesse war mit mehr als 400 Besuchern groß, leben doch 80 Prozent der Bevölkerung direkt oder indirekt vom Tourismus. Die Basis wurde im Sommer mit Befragungen von Bürgern und Gästen gelegt. Der Tenor: Mehr Erlebnis für Alle. „Unsere Infrastruktur ist in die Jahre gekommen, zuletzt wurde in den 1990er Jahren investiert. Wir wollen Akzente setzen und die Bevölkerung mit im Boot haben“, sagt Bürgermeisterin Michaela Wohlfart.
Erlebnis statt Strand
Dreh- und Angelpunkt der Überlegungen ist das Strandbad mit seinem zwei Kilometer langen und schilffreien Seeufer, das zum Erlebnisbad werden soll. Die Einrichtung soll in mehrere Bereiche aufgeteilt werden. „Egal ob Wassersportler, Familien oder Genießer – jeder Gast soll sofort wissen, wo er hingehört“, sagt Rene Lentsch, Geschäftsführer des Tourismusverbandes. Konkrete Pläne zur Umsetzung gibt es noch nicht, wohl aber Vorschläge und Ideen wie „Sportkompetenzzentrum, Outdoor Fitnesspark, eigene Flächen für Yoga, Kinderanimation, Massagen am Strand und besseren Service für die Gäste“, fasst Lentsch zusammen. Für 2019 sind bereits kleinere bauliche Adaptierungen geplant, wie zum Beispiel eine verbesserte Beschattung der Liegeflächen oder kleinere Änderungen bei den Umkleidekabinen.
Ebenfalls im Zentrum der Überlegungen steht der Leuchtturm und das Areal rundherum. Unter dem Arbeitstitel „Hafenviertel“ wurden Pläne präsentiert, wie Podersdorf zur Anlaufstelle Nummer eins am See werden kann. „Straßenkünstler, Erlebnisgastronomie, Anlegestellen für Tagesgäste mit ihren Segelbooten – die Gäste sollen sagen: Dort fahren wir hin, dort tut sich immer etwas“, sagt Lentsch.
Umsetzung ab 2019
Laut Lentsch und Wohlfart sei die Stimmung bei der Präsentation gut gewesen, aber natürlich hätten sich auch skeptische Stimmen gemeldet. „Uns war bewusst, dass zum Beispiel das neue Logo polarisieren wird“, sagt Lentsch. Doch genau das habe man auch erreichen wollen. „Jede Veränderung schmerzt, aber wir wollen bunter, frischer, auffälliger werden – das ist uns gelungen“, sagt Wohlfart.
Im nächsten Schritt soll ein Umsetzungsfahrplan erstellt werden, inklusive potenzieller Investoren und Förderungen. „Der Plan, was wo hinkommt, soll im ersten Halbjahr 2019 stehen. Im Herbst sollen dann die Bagger auffahren“, sagt Lentsch optimistisch. Den „frischen Wind“ solle man aber auch schon 2019 spüren. „Wir werden Ausrufezeichen setzen – in Österreich und über die Grenzen hinaus.“
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