Pendler machen sich für Zug-Stopp stark
Susanne Schmid aus Schattendorf, Bezirk Mattersburg, ist verärgert. Seit dem letzten Fahrplanwechsel der ÖBB vergangenen Dezember halten die Züge in Richtung Wien und Eisenstadt vormittags und am Nachmittag nicht mehr in Baumgarten. Die Pendler müssen sich nun ins Auto setzen, um in Draßburg oder Loipersdorf den Zug zu erwischen. „Man kann jetzt statt einer mit zwei Stunden Fahrzeit nach Wien rechnen. Das kostet auch mehr Geld“, sagt Schmid. Sie rechnet damit, dass hunderte Pendler betroffen sind.
Exakt 707 Unterschriften hat die Aktionsgruppe „Öffentlicher Verkehr“ gesammelt, um damit der Forderung nach Einführung eines Bedarfshaltes der Züge Nachdruck zu verleihen, sagt Schattendorfs SP-Bürgermeister, Hans Lotter.
Der Grund dafür, dass Züge tagsüber nicht mehr in Baumgarten halten, hänge laut ÖBB mit der Teilinbetriebnahme des Wiener Hauptbahnhofes zusammen. Um die Zugfahrten dort abwickeln zu können, wurden die Fahrzeiten geändert. Daraus resultierte eine neue Zugkreuzung auf der Raaber Bahn in Baumgarten (bisher Wulkaprodersdorf), Baumgarten sei aber nicht für einen gleichzeitigen Fahrgastwechsel zweier Züge geeignet.
Die Aktionsgruppe hat die Unterschriftenliste am Dienstag an Csaba Székely, Vorstandsmitglied der Raaberbahn AG, übergeben. Székely zeigt sich sofort um eine Lösung bemüht. „Wir prüfen nun, was es kostet, wenn wir den Bahnsteig verlängern würden, damit beide Züge gleichzeitig halten können.“ Möglicherweise könne die ÖBB auch ihre Züge „verkürzen“. Von dieser Lösung hält man bei den ÖBB wenig: „Das würde nachteilige Auswirkungen für die Fahrgäste im Großraum Wien bedeuten, da es zu Überfrequenzen kommen würde.“ Székely will bis zum Sommer eine Lösung finden.
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