Pendler aus dem Süden haben’s schwer
Was die Südburgenländer schon lange wissen, hat nun auch eine Studie des Verkehrs Club Österreichs (VCÖ) bestätigt. „Schlecht versorgt mit öffentlichen Verkehrsverbindungen sind die Bezirkshauptstädte Güssing, Oberpullendorf, Oberwart und Jennersdorf“, heißt es darin. Auch Rust im Nordburgenland steht nicht besser da in Sachen Öffis und führt die Liste der am schlechtesten ans öffentliche Verkehrsnetz angeschlossenen Bezirksvororte an. Drei Busverbindungen fahren die Freistadt an. Nach Güssing verschlägt es immerhin 13 Busse pro Tag. Oberpullendorf fahren 17 Busse und Oberwart 18 an.
Eine Bahnverbindung hat lediglich Jennersdorf. Der Personenverkehr in Oberwart wurde eingestellt und im Bezirk Güssing gibt es keine Schienen. Auch in Oberpullendorf sieht es mit Zugverbindungen schlecht aus. Einzige öffentliche Alternative sind die Busverbindungen der Linie G 1, die Pendler aus dem Südburgenland täglich nach Wien befördern.
Am Gesamtverkehrskonzept Burgenland wird gearbeitet, weiß Thomas Böhm Büroleiter von Verkehrslandesrätin Michaela Resetar. Die Landesrätin sei aber nur für die Verkehrssicherheit zuständig und nicht für den öffentlichen Verkehr. „Es ist natürlich ein Thema für uns, denn die schnelle Erreichbarkeit ist für die Wirtschaft und den Tourismus wichtig“, sagt Böhm. In der Mobilitätszentrale Burgenland, will man zu „diesem heiklen Thema“ keine Auskunft geben.
Für den VCÖ ist klar, dass gehandelt werden muss. „Es braucht einen Masterplan ,Regionale Mobilität. Denn ohne Änderung werden Menschen am Land von Mobilitätsarmut betroffen sein“, warnt VCÖ-Experte Markus Gansterer.
Nur Straßen
„Weder Landes- noch Bundesregierung sind gewillt, im Süden bedarfsgerechte Konzepte umzusetzen“, sagt Regina Petrik, Landessprecherin der Grünen gegenüber dem KURIER. Denn regionale Modelle würden nicht die nötige Förderung erhalten, das Land setze nur auf den Bau von Straßen. „Die Menschen hier werden einfach im Stich gelassen.“
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