Passionsspiele 2026 erstmals aus der Sicht von Maria Magdalena

Albin Rudisch, Manfred Waba und Richard Geier vor dem neuen Sujet der Jubiläumsproduktion
2026 feiern die Passionsspiele ihr 100-jähriges Jubiläum mit einer modernen Perspektive: Die Geschichte wird erstmals aus weiblicher Sicht erzählt, aus jener von Maria Magdalena.

"Mirjam – Stark wie der Tod ist die Liebe" – das ist der Titel des neuen Passionstextes, der zum 100-jährigen Jubiläum in St. Margarethen für einiges Aufsehen sorgen wird. Allerdings erst im Jahr 2026.

Dann wird die Passionsgeschichte erstmals aus weiblicher Perspektive erzählt: Mirjam – Maria Magdalena – blickt 20 Jahre nach den Ereignissen in Bethanien und Jerusalem auf Jesu Wirken zurück und verarbeitet ihre Erinnerungen und nachwirkenden Eindrücke im Gespräch mit anderen Figuren aus dem Johannesevangelium. 

Passionsspiele aus der weiblichen Perspektive

"Höchste Zeit, dass auch die Passionsspiele in St. Margarethen weiblicher werden", umreißt Pfarrer Geier die Motivation zur Neuadaption, die eine Frau in den Mittelpunkt rückt, die sehr wichtig im Leben Jesu war: Maria Magdalena.

Passionsspiele 2026 erstmals aus der Sicht von Maria Magdalena

Im Jubiläumsjahr 2026 wird es zusätzlich zu den Passionsspielen zahlreiche weitere Veranstaltungen der Passionsspielgemeinde geben.

"Unter ihrem hebräischen Namen 'Mirjam' lässt sie uns an der weiblichen Perspektive auf die Passion teilhaben. Das ist eine Sicht, die in der männerdominierten Kirche bisher vernachlässigt wurde", sagt Geier, der den neuen Text bei der Vollversammlung am vergangenen Sonntag präsentiert hat. 

Neue Regie und Musik

Das sind aber noch nicht alle Neuerungen für das 100-jährige Jubiläum in zwei Jahren. Für die Regie wurde mit Manfred Waba ein „Steinbruch-Profi“ gewonnen, der in den vergangenen 30 Jahren an mehr als 130 Bühnenproduktionen Anteil hatte. Der Podersdorfer gestaltete von 1996 bis 2014 die Bühnenbilder der Opernfestspiele im Steinbruch St. Margarethen und führte 2010 bei der Mozart-Oper "Die Zauberflöte" Regie.

  • Termin
    Die nächsten Passionsspiele finden von 23. Mai bis 12. Juli 2026 statt 
  • 100 Jahre
    2026 sind es 100 Jahre, dass Pfarrer Josef Kaindlbauer und  Jungbauer Emmerich Unger mit Jugendlichen der Pfarre St. Margarethen  das erste Passionsspiel veranstalteten 
  • Tickets
    Mehr Informationen und Karten gibt es ab 2025 unter passio.at 

"Für mich schließt sich hier gewissermaßen ein Kreis: Genau 30 Jahre nach der ersten Opernproduktion darf ich nun 2026 hier, bei den Passionsspielen Regie führen. Ich finde das Textbuch wahnsinnig spannend. Die Aufgabe bei der Inszenierung wird sein, dass das Stück zwischen Rahmenhandlung und Rückblenden nie steht, sondern weiterfließt und die Spannung erhalten bleibt; dass der Zuseher immer tiefer emotional bewegt wird, sich in Geschichte verliert und schließlich wieder findet", sagt Waba.

Vorbereitungen sind angelaufen

Als Komponist der neuen Passionsspielmusik zu "Mirjam" zeichnet der Wahl-St. Margarethener Albin Rudisch für den musikalischen Rahmen verantwortlich. Der 37-jährige gebürtige Wiener, der bereits beträchtliche Erfahrung als Bandleader, Dirigent und Orchesterleiter aufweist, hinterließ als Klarinettist in St. Margarethen seine musikalischen Spuren bereits als Teil des Musikvereins und diverser Ensembles sowie durch mehrere Arrangements. "Es ist eine wundervolle Aufgabe, die anscheinend auf mich gewartet hat, und nachdem ich mich eingehend mit der Geschichte befasst habe, sind die Melodien ganz fließend entstanden", sagt Rudisch. 

Bereits jetzt laufen – neben den Vorbereitungen des eigentlichen Passionsspiels – auch die Planungen für das Jubiläumsjahr, in dem die Passionsspielgemeinde mit zahlreichen Aktivitäten und Veranstaltungen die reiche Geschichte, aber auch den besonderen Geist näherbringen werden – das "Passiofeeling", das die Passionsspiele und ihre Mitwirkenden ausmacht.

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