Parndorf: Viele Igel brauchen heuer ein Winterquartier

Parndorf: Viele Igel brauchen heuer ein Winterquartier
Das Tierheim stößt durch große Igel-Anzahl an Kapazitätsgrenze. Leiterin Claudia Herka hofft auf Unterstützung.

Claudia Herka, Leiterin des Tierheimes Parndorf (Bezirk Neusiedl am See), hat alle Hände voll zu tun. Etwa 150 Igel haben bei der Veterinärmedizinerin Unterschlupf gefunden, täglich kommen 10 bis 15 weitere dazu. Gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin versucht sie, weitere Kapazitäten für die Unterbringung der Igel zu schaffen.

Grund für die große Anzahl der „stacheligen Bewohner“ sei, dass die Igel aufgrund des lange anhaltenden schönen Wetters heuer später Junge bekommen haben, sagt Herka. Vor allem Jungtiere, die zu klein und zu schwach sind, um den Winterschlaf aus eigener Kraft überleben zu können, werden versorgt.

Manchmal würden die Mütter der Igelbabys auch im Straßenverkehr getötet. Die kleinen Findlinge werden dann im Tierheim abgegeben.

Etwa 600 Gramm benötigt ein junger Igel laut der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe, um den Winter überleben zu können. Manche der abgegebenen Tiere haben aber gerade einmal 200 bis 300 Gramm.

Auch in der Igelstation der Pfotenhilfe in Lochen (OÖ) werden die Baby-Igel versorgt. Auch bei der Wildtierhotline (www.pfotenhilfe.at) kann man sich bei Unsicherheit erkundigen, ob ein gefundenes Wildtier Hilfe benötigt.

Parndorf: Viele Igel brauchen heuer ein Winterquartier

Claudia Herka versorgt die Igel

Lebensraum wird kleiner

Im Tierheim in Parndorf finden aber nicht nur Jungtiere einen Platz. Auch ältere Igel, die zu wenig Futter finden, werden abgegeben: Der Lebensraum werde kleiner, die nachtaktiven Insektenfresser finden immer schwerer Nahrung. „Der Einsatz von Chemikalien oder Insektenvernichtungsmittel steigt, dadurch wird auch das Nahrungsangebot geringer, sagt Tierheimleiterin Herka.

Verwilderte Sträucher und Hecken, Laubhaufen sowie der Verzicht von Rasenmäherrobotern helfe den Igeln beim Überleben.

Bei Claudia Herka werden Jungtiere mit der Flasche aufgezogen und später mit Katzenfutter versorgt. Etwa 150 Katzenfutterschälchen pro Tag verspeisen die Igel – pro Nase eines.

Eine ideale Unterkunft ist laut Pfotenhilfe genauso wichtig, wie die richtige Raumtemperatur und das artgerechte Futter.

Um die Tiere versorgen zu können, hofft Herka nun auf Futter- oder Geldspenden. Denn neben den Igeln hat sie noch weitere Tiere zu versorgen, rund 500 Bewohner sind es insgesamt. Auch Gnadenhoftiere dürfen ihren Lebensabend hier verbringen.

Heuer werden neben den Igeln besonders viele Wildtiere wie Feldhasen und Störche betreut. Sie werden gepflegt und auf ein selbstständiges Leben vorbereitet: Denn im Frühjahr sollen Herkas Schützlinge – soweit möglich – in die freie Wildbahn entlassen werden.

www.tierheim-parndorf.at

Spenden: Kennwort „Igelhilfe“, Bgld. Raiffeisenbank

IBAN: AT78 3300 0000 0103 4974

www.pfotenhilfe.at

Kommentare