Pannonische Tafel: Brücke zwischen Mangel und Überfluss

Pannonische Tafel: Brücke zwischen Mangel und Überfluss
Die Einrichtung verteilt Lebensmittel und ist erste Anlaufstelle in der Not. Die Zahl der Kunden steigt

In der Ausgabestelle der Pannonischen Tafel (PanTa) in Eisenstadt ist am Vormittag ein Kommen und Gehen. Ein älterer Mann huscht in das Geschäft in der Neusiedler Straße. Er möchte Obst und Brot. Eine Frau kauft für sich und ihre drei Kinder Gebäck, Mehl und Zucker.

„Das Leben als Alleinerzieherin dreier Kinder ist schwer. Hier bekomme ich Unterstützung. Die Lebensmittel im Supermarkt könnte ich mir nicht leisten“, sagt die 48-Jährige.

Vor zwölf Jahren hat Andrea Roschek die Pannonische Tafel in der Landeshauptstadt ins Leben gerufen. Heute verteilen Andrea Roschek und ihre 63 ehrenamtlichen Helfer bis zu 50 Tonnen Lebensmittel pro Monat an jene, denen nicht so viel Geld zum Leben bleibt. Einwandfreie Nahrung bekommt man hier zum Unkostenbeitrag.

Immer mehr Kunden

Auch in Oberpullendorf gibt die PanTa Essen und Kleidung aus. Der Vereins ermöglicht etwa 350 Menschen im Nord- und Mittelburgenland 200 Einkäufe pro Woche. Und die Arbeit reißt nicht ab. „In Oberpullendorf steigen sich die Kunden schon auf die Füße, deshalb suchen wir dringend ein neues Geschäft.“

Mehr als zehn Tonnen Essen holen die Mitarbeiter pro Woche von 18 Standorten ab, um es weiterzugeben. „Wir sind die größte private Tafel in Österreich, die auch am längsten besteht.“

Dabei, sagt Roschek, sei die Ausgabe von Lebensmittel und Kleidung nur ein Bruchteil dessen, was hier geleistet werde. Für viele Menschen im Burgenland sei die Pannonische Tafel erste Anlaufstelle bei Problemen. „Wir unterstützen unsere Klienten bei Behördenwegen und Arztbesuchen, organisieren Medikamente.“ Etliche von ihnen sind in einer Notlage, manche sind psychisch oder körperlich krank. Auch Obdachlosen wird immer wieder geholfen.

Und dann gibt es da noch das „Wohnzimmer“, wo man sich mit der sozialen Vereinsamung beschäftigt. Geboten wird Kultur abseits des Konsumzwanges, es gibt ein Nähcafé und das Death-Café – da wird über den Tod, und das Leben gesprochen.

Pannonische Tafel: Brücke zwischen Mangel und Überfluss

An sechs Tagen die Woche öffnet die Tafel ihre Pforten, so auch am 24. Dezember. Zu Weihnachten findet man so manche Leckerbissen, die Kinder bekommen Geschenke.

Um ihren Dienst an der Gesellschaft weiter ausüben zu können, ist die Tafel selbst auf Hilfe angewiesen. Katrin Jurenich vom Elternverein der Volksschule Jois ist am Dienstag gekommen, um knapp 400 Euro sowie selbst gebastelte Weihnachtskarten der Schüler zu übergeben. Damit werden die Weihnachtsgeschenke für bedürftige Kinder gekauft.

Benötigt wird noch dringend ein Kühllaster, mit dem Lebensmittel transportiert werden. Roschek hofft inständig auf öffentliche Förderung. Die Stadtgemeinde Eisenstadt hat Hilfe zugesagt: „Ein Förderansuchen wird derzeit bearbeitet“, heißt es aus dem Rathaus.

Wo dringend Hilfe benötigt wird

In der Pannonischen Tafel können Menschen einkaufen, die am Existenzminimum leben. Dieses richtet sich nach dem Mindeststandard gemäß dem burgenländischen Mindestsicherungsgesetz.


 Unterstützen kann man die  Tafel in Form eines ehrenamtlichen Engagements, einer  Lebensmittelspende oder mit Bargeld: Raiffeisenlandesbank Bgld, IBAN: AT37 3300 0000 0221 5523; www.pannonischetafel.com

 

Kommentare