ÖVP-Kritiker, der den Granden die Leviten liest

Christoph Zarits oder Bernd Strobl lautet die Frage, wenn Samstagvormittag der 20-köpfige ÖVP-Landesparteivorstand in Eisenstadt zusammentritt, um einen neuen geschäftsführenden Parteiobmann zu wählen.
„Falsch“, weil viel zu kurz gegriffen, sagt einer, der – nach eigenem Bekunden – den ÖVP-Granden hin und wieder „die Leviten lesen muss“.
Der Südburgenländer kommt aus dem schwarzen Wirtschaftsbund, hat keine politische Funktion, findet aber Gehör bei Entscheidungsträgern. Und denen schreibt er, was seiner Ansicht nach schiefläuft in der ÖVP.
Das jüngste Mail wurde dem KURIER zugespielt. Der Kritiker bestätigt die Echtheit, namentlich genannt werden möchte er nicht.
Sein Befund: In der ÖVP hätten Männer das Sagen, denen es nur um „Selbstoptimierung“ gehe. Stattdessen bräuchte es jemanden, der sich um die mittel- und langfristige Personalentwicklung kümmere.
Wer jetzt an die Spitze der Partei komme, brauche ein klares Programm und trage dafür die Verantwortung, „in den nächsten ein bis zwei Jahren die neuen Hoffnungsträger aufzubauen“, die bei der nächsten Landtagswahl in fünf Jahren eine reelle Chance gegen die SPÖ haben.
Ansonsten drohe der ÖVP 2030 ein weiteres Absacken unter zehn Prozent. Er sei gespannt, was am Samstag passiere, aber diese Aufgabe traue er weder Zarits noch Strobl zu.
Es gäbe schon eine Handvoll „Hoffnungsträger“ in der ÖVP, sagt der Quergeist. Namen will er keine nennen, „sonst würde ich ihnen schaden“.
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