Oberwart will „smart“ Energie sparen

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Umwelt- und Energiefonds fördert Projekt mit zwei Millionen Euro; SPÖ ist skeptisch

Andere Bewerber hatten das Nachsehen, denn Oberwart konnte sich mit seinem Konzept unter dem Titel „Load-shift Oberwart“ als Smart City durchsetzen und vom Umwelt- und Energiefonds eine Förderung von rund zwei Millionen Euro lukrieren.

Ziel ist es, im nächsten Jahr ein Konzept zu erarbeiten, um ein gebäudeübergreifendes und integriertes Energiemanagement für Strom und Wärme zu erstellen. Elf Partner, darunter Unger Steel, Energie Burgenland, Oberwarter Siedlungsgenossenschaft, die Kläranlage Oberwart sowie Schulen werden daran teilnehmen.

Die verschiedenen Strom- und Wärmequellen wie das Biomassekraftwerk Oberwart oder einzelne Solarstromanlagen sollen effektiver genutzt werden. Dabei wird die vorhandene Infrastruktur genutzt. „Das Konzept soll vor allem übertragbar sowie ökologisch und ökonomisch sinnvoll sein“, sagt Andreas Schneemann von der Firma Energie Kompass, die das Projekt im Auftrag der Stadtgemeinde beim Umwelt- und Energiefonds eingereicht hat.

„Oberwart hat mit diesem ambitionierten Projekt das Rennen gemacht. Deshalb haben wir 2,1 Millionen Euro Zuschuss bewilligt“, sagt Theresia Vogel vom Klima- und Energiefonds.

Modellstadt

„Das System soll beispielgebend für andere Städte sein“, sagt Schneemann. Oberwart war für dieses Projekt besonders geeignet, weil es schon ein Biomassekraftwerk gibt und mehrere dezentrale Solarstromanlagen geplant sind. „Auch das Spektrum der Abnehmer, vom Industriebetrieb bis zu Schulen und normalen Wohnungen, ist groß“, sagt Schneemann.

Gestartet wird im kommenden November, der Projektzeitraum beträgt drei Jahre.

Einer der größten Stromabnehmer ist derzeit der Stahlbauer Unger. „Deshalb ist das Projekt für uns interessant, wir planen gerade eine Fotovoltaikanlage“, erklärt Jürgen Röhrling von Unger Steel. An produktionsfreien Wochenenden könne der Strom an andere Teilnehmer des Projekts geliefert werden. Welche Kostenersparnis das Projekt der Stadt bringen wird, ist noch nicht klar.

Ebenso unklar ist, wie viel die Verwandlung in eine Smart City der Gemeinde selbst kosten wird. Dazu kann der Bürgermeister noch nichts sagen. „Wir werden erst 2014 oder 2015 sehen, welches Budget wir für das Projekt aufbringen können“, sagt Georg Rosner, ÖVP. Für SP-Vizebürgermeister Didi Misik ist es ein Rätsel, woher die Gemeinde das Geld für das Auslösen der Förderung hernehmen wird: „Nach meinem Wissen ist kein Geld da.“

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