Oberwart: Stadtchef greift durch
Neuer ÖVP- Stadtchef hat sich eingelebt und will die Gemeinde auf Vordermann bringen. „In den letzten Wochen bin ich von dreiviertel sieben in der Früh bis spät am Abend bei der Arbeit“, sagt Georg Rosner, der seit 14. November Stadtchef von Oberwart ist. Im Bürgermeisterbüro hat er sich schon eingerichtet, sein Telefon läutet ständig und die Aktenberge stapeln sich bereits. Er ist verantwortlich für die Gemeinde mit mehr als 7200 Einwohnern und die rund 130 Mitarbeiter der Stadt. „Es gibt viele offene Baustellen“, erklärt Rosner.
An erster Stelle steht das Budget fürs nächste Jahr. Bei der ersten Stadtratssitzung ging es um den Voranschlag für 2013. „Wir werden es auf die Beine stellen können“, ist Rosner zuversichtlich. Am 13. Dezember sollen die Vorschläge dann dem Gemeinderat präsentiert werden. Gebührenerhöhungen werde es keine geben. „Nur die Eintrittskartenabgabe werden wir zur Diskussion stellen“, sagt Rosner. Dabei würde bei jedem Event ein gewisser Prozentsatz pro verkaufter Karte an die Gemeinde gehen. „Ich rechne vorsichtig mit 30.000 bis 40.000 Euro Einnahmen pro Jahr“, erklärt Rosner. War der Kassenkredit von 2,4 Millionen Euro im Vorjahr schon ziemlich ausgereizt, wird es sich heuer besser ausgehen. Für den Voranschlag für das Budget 2013 wurden die Sparmaßnahmen bereits eingearbeitet. „Im ordentlichen Haushalt bleibt schon etwas für den außerordentlichen übrig“, sagt Rosner. Das Budget werde sich wie im Vorjahr bei rund 16 Millionen Euro einpendeln.
Konsolidierung
Finanziell steht die Gemeinde nicht gerade gut da, das wusste Rosner schon vorher. Durch jahrelang nicht eingehobene Abgaben entstand ein Finanzloch von rund 4,3 Millionen Euro. Nur durch neue Kredite konnte die Gemeinde weiterarbeiten.
Deshalb forderte er schon vor der Wahl einen Kassasturz. Der ehemalige Rechnungshofdirektor Franz Katzmann habe sich bereit erklärt der Gemeinde zu helfen, wie Stadträtin Ilse Benkö bereits bei der vergangenen Gemeinderatssitzung mitteilte. „Ein Treffen zwischen Katzmann, Benkö (FPÖ) und SP-Vize Dietmar Misik ist bereits geplant“, sagt Rosner. Auch das Konsolidierungskonzept vom Steuerexperten Peter Pilz, das unter Ex-Bürgermeister Pongracz beschlossen wurde, werde weiter verfolgt.
Eine Säule sei darin die gemeindeeigene Gesellschaft Wirtschaftsservice Oberwart (WSO). Sie ist für das Internat und Betriebsansiedelungen zuständig. In Zukunft soll auch die „inform events“ hier eingegliedert werden. 2013 werde ein Nachfolger für WSO-Geschäftsführer Josef Kinzl gesucht, er geht in Pension.
Rosner sieht die Zukunft positiv: „Wir haben Zuzug, die Kommunalsteuer steigt und es siedeln sich neue Betriebe an.“ Trotzdem werde auch zu Weihnachten gespart. „Statt Geschenken, spenden wir an Bedürftige.“
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