Jagdaufseher rettete Mediziner das Leben
Es war Rettung in letzter Sekunde.“ Eduard Fleischhacker aus der mittelburgenländischen Ortschaft Deutsch Gerisdorf kann noch immer nicht glauben, durch welchen Zufall er an jenem Montag der vergangenen Woche zum Lebensretter wurde.
Der 70-jährige wollte an besagtem Tag auf die Pirsch gehen und Wildschweine jagen. Dazu fuhr der Jagdaufseher zu einem Hochstand nach Unterpullendorf. Doch weil der Wind in die falsche Richtung blies, entschied sich der Waidmann, einen anderen Hochstand aufzusuchen. „Als ich angekommen bin, habe ich bei einem Strauch jemanden stehen gesehen“, schildert Fleischhacker dem KURIER.
Eisige Kälte
„Der Herr hat mir gesagt, er sei Arzt und er habe einen Oberschenkelhalsbruch“, erinnert sich der 70-Jährige. Vier Stunden habe der Mediziner nach dessen Angaben bei eisiger Kälte – es hatte an dem Tag eine Temperatur von minus 7 Grad Celsius – im Freien verbracht. „Ich habe noch nie so eine durchgefrorene Hand gespürt“, sagt Fleischhacker.
Sofort habe er aus dem Auto Kappe, Handschuhe und eine Decke geholt und den Verunglückten darin eingewickelt. Ins Auto konnte der Arzt allerdings nicht mehr. „Er hatte wegen seines gebrochenen Beines zu große Schmerzen“. Weil der Jagdaufseher sein Handy nicht fand, habe er schließlich Hilfe aus dem Dorf geholt und die Rettung verständigt.
Der Arzt wurde sofort in das Krankenhaus gebracht, wo er am nächsten Tag operiert wurde.
„Schutzengel“
Laut Schilderungen Fleischhackers habe der Arzt einen Spaziergang unternommen und sei unterwegs gestürzt. Das Auto des Verunglückten sei auf einem Güterweg drei Kilometer entfernt gestanden, Handy hatte der Mediziner keines bei sich.
„Er hat mir gesagt, dass er es keine weiteren zehn Minuten mehr allein im Freien ausgehalten hätte. Beim Besuch im Spital hat der Herr Doktor zu mir gesagt: ’Da ist ja mein Schutzengel’“, freut sich Fleischhacker.
Kommentare