Nova-Rock-Veranstalter: "Bei Gewitter wird abgebrochen"

Bis zu 180.000 Besucher werden beim Nova Rock in Nickelsdorf erwartet. Sollte ein Gewitter aufziehen, wird rechtzeitig evakuiert
Um Verletzte nach Unwettern wie in Deutschland zu verhindern, hat Sicherheit Priorität.

Ein Blitzeinschlag auf dem Festivalgelände. Panik unter Tausenden Besuchern und am Ende mehr als 80 Verletzte. Das war die Bilanz des "Rock am Ring", eines Musikfestivals in Deutschland mit mehr als 90.000 Besuchern am Wochenende. Am Freitag hatte es das verhängnisvolle Unwetter gegeben, am Samstag wurde das Festival nach einem neuerlichen Gewitter endgültig abgesagt. Zu groß wäre das Risiko gewesen, dass nochmals Besucher verletzt worden wären.

Wenn sich ab Donnerstag die Pannonia Fields in der kleinen burgenländischen Gemeinde Nickelsdorf an der ungarischen Grenze wieder in eine riesige Zeltstadt verwandeln, laufen im Hintergrund Sicherheitsmaßnahmen auf Hochtouren, um einen Vorfall wie in Deutschland zu verhindern. Laut Wetterdienst Ubimet ist vor allem am ersten Festivaltag mit erhöhter Gewitter-Wahrscheinlichkeit und deshalb auch mit Unwettergefahr zu rechnen. "Am Donnerstagnachmittag steigt die Gefahr deutlich an. Ob es genau Nickelsdorf trifft, können wir aber nicht sagen", sagt Julia Schöberl von Ubimet.

Zwischen 160.000 und 180.000 Besucher werden an den vier Festivaltagen erwartet. Um deren Sicherheit zu gewährleisten, wurde vom Veranstalter in Zusammenarbeit mit der Bezirkshauptmannschaft Neusiedl am See und den Einsatzkräften ein Sicherheitskonzept erarbeitet. "Das ist Voraussetzung für die Genehmigung", erklärt Ulrike Zschech von der Bezirkshauptmannschaft. Ein Meteorologe werde von Donnerstag bis Sonntag vor Ort sein. "Anhand seiner Auskünfte wird entschieden, was zu tun ist." Ist die Gefahr für die Besucher zu groß, werde evakuiert. Das Wichtigste sei, rechtzeitig zu wissen, was kommt, und entsprechend zu reagieren.

Veranstalter Ewald Tatar sieht das Ganze gelassen: "Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder Gewitter mit Sturmböen erlebt. Bei einem Gewitter wird abgebrochen und die Bereiche werden geräumt. Haben wir alles schon gehabt."

Das Rote Kreuz wird mit 120 Sanitätern und acht Notärzten im Einsatz sein.

Von Blitz gestreift

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Unwetter am 6. Juni im Bezirk Urfahr-Umgebung, Kirchschlag, OÖ
Am Dienstag ist in Reichenau in Kärnten ein Mann von einem Blitz gestreift worden. Er wurde mit dem Hubschrauber ins Landeskrankenhaus Villach geflogen.

Schwere Unwetter wurden Montagabend auch im oö. Mühlviertel verzeichnet. Besonders betroffen waren die Gemeinden Kirchschlag, Eidenberg, Alberndorf, und St. Martin. Binnen kürzester Zeit traten viele Bäche über die Ufer und fluteten Keller, Garagen und Straßen. "In Kirchschlag gab es in einer Viertelstunde mehr als 50 Liter Regenwasser", sagt Johannes Enzenhofer,Bezirks-Feuerwehrkommandant von Urfahr-Umgebung. Im Bereich des Haselgrabens verwüsteten mehrere Murenabgänge Straßen und Keller.

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