Polit-Beben im Burgenland: Norbert Hofer denkt über Rückzug nach
Norbert Hofer überlegt Rückzug aus der burgenländischen Landespolitik.
FPÖ-Klubobmann Norbert Hofer denkt über einen Rückzug aus der Landespolitik nach. Der ehemalige FPÖ-Bundesparteiobmann, Bundespräsidentschaftskandidat und jetzige Klubchef im Landtag erklärte am Donnerstag gegenüber der APA, dass er bis Jahresende über seine politische Zukunft entscheiden wolle.
„Ich habe es noch nicht entschieden, aber ich denke ernsthaft darüber nach“, sagte Hofer. Es gebe mehrere Angebote aus der Privatwirtschaft. Sollte er wechseln, werde er „jedenfalls immer politisch aktiv sein“ und die Freiheitlichen weiterhin unterstützen.
Ich bin ein Mensch, der immer Herausforderungen braucht.
FPÖ-Klubobmann Burgenland
Der Vorstoß Hofers kommt mehr als überraschend, in den vergangenen Wochen und Monaten hatte sich der blaue Klubchef zur Speerspitze der Opposition gegen die Politik von Rot-Grün gemacht.
Er denke schon "sehr lange darüber nach", so Hofer zum KURIER. Er gehe davon aus, dass sich nach der heutigen Mitteilung Unternehmen mit konkreten Angeboten melden.
Bis Jahresende wolle er aber sagen, ob er bleibe oder gehe und im letzteren Fall bis 2. März 2026 die (Landes)-Politik abschließen. "Da werde ich 55", so Hofer.
Hofer zeigte sich unzufrieden mit der aktuellen Politik im Burgenland: „Wenn Rot-Grün so weitermachen, ist das Land kaputt. Ich kann mir das nicht länger anschauen“, sagte er. Er sei jemand, „der etwas verändern möchte“ – als Klubobmann sei es ihm aber gesetzlich untersagt, gleichzeitig in der Wirtschaft tätig zu sein.
„Jetzt muss ich mich entscheiden. Ich bin ein Mensch, der immer Herausforderungen braucht“, so Hofer.
FPÖ-Politiker Norbert Hofer erwägt, sich aus der burgenländischen Landespolitik zurückzuziehen. Eine Entscheidung soll bis Ende des Jahres fallen.
Norbert Gerwald Hofer ist österreichischer Politiker (FPÖ), ehemaliger FPÖ-Bundesparteiobmann und seit 6. Februar 2025 Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag.
- Geboren: 2. März 1971, Vorau (Stmk.)
- Wohnort: Pinkafeld (Bgld.)
- Partei/Funktionen: FPÖ; Bundesparteiobmann 2019–2021; Landesparteiobmann FPÖ Burgenland 3–10/2020; Dritter Nationalratspräsident 2013–2017, 2019–2024; Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie 2017–2019; seit 6. 2. 2025 Abgeordneter zum Burgenländischen Landtag (Klubobmann)
- Mandate: Nationalrat 2006–2017, 2019–5. 2. 2025
- Kandidaturen: Bundespräsidentenwahl 2016 (FPÖ-Kandidat); Spitzenkandidat FPÖ bei der Nationalratswahl 2019; Spitzenkandidat FPÖ Burgenland 2025
- Ausbildung/Beruf: HTBLA Eisenstadt (Flugtechnik); 1991–1994 Lauda Air Engineering (Bord-/Systemingenieur); Verwaltungsschule Bgld. (Dienstprüfung)
- Besonderes: Paragleitunfall 2003 (inkomplettes Querschnittsyndrom; Gehstocksupport)
- Privat: verheiratet; vier Kinder; evangelisch
Die FPÖ habe im Burgenland bei der letzten Nationalratswahl den ersten Platz und bei der Landtagswahl den zweiten Platz erreicht. Nun könne er sich vorstellen, seine Energie künftig in neue berufliche Projekte zu investieren.
Sollte Hofer in die Privatwirtschaft wechseln, könnte er sein Amt als Klubobmann nicht weiterführen. Ob er Landtagsabgeordneter bleibt, ist noch offen – ebenso, wer seine Nachfolge antreten könnte.
„Es ist kein Abschied aus der Politik, ich werde immer politisch aktiv sein für das Burgenland“, betonte Hofer. Jahrzehntelang in der Politik festzusitzen, sei nicht sein Lebensziel.
Hat er jemanden in der FPÖ eingeweiht? "Ich sitze gerade mit meinem lieben Freund Hans Tschürtz (2. Landtagspräsident, Anm.) zusammen, wir sind seit 30 Jahren ein Team". Dass Hofer und Parteiobmann Alexander Petschnig nicht die besten Freunde sind, ist kein Geheimnis.
Bundespräsidentenwahl 2028 noch offen
Auch ein mögliches Antreten bei der Bundespräsidentenwahl 2028 ließ Hofer offen: „Ich werde immer wieder darauf angesprochen, aber das ist eine Entscheidung der FPÖ.“ Er werde „egal, wen meine Partei aufstellt, denjenigen bei der Bundespräsidentenwahl unterstützen“.
Abschließend sagte Hofer: „Ich werde immer meiner Partei und meiner Linie treu bleiben und für jede Funktion zur Verfügung stehen – aber nur, wenn ich etwas verändern kann.“
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