Nomadenbrauer mit Auszeichnung

Die Braubrüder Adalbert Windisch (l.) und Anton Windisch mit Staatsmeisterbier "Domrep Pils"
Adalbert Windisch holt für sein "Domrep Pils" Staatsmeistertitel

Bier, das ist für den gebürtigen Moschendorfer Adalbert Windisch nicht nur ein Getränk. Es ist eine Leidenschaft. Der Südburgenländer braut auch sein eigenes Bier. Und nicht irgendeines, sondern ein ausgezeichnetes: Für das "Domrep" hat er vor Kurzem den World Beer Award in Gold in der Kategorie "bestes Pils" erreicht.

"Es schmeckt sehr fruchtig, nach Mango, Maracuja und Hollunder", erklärt Windisch. Das Aroma komme vom Hopfen, Zusatz werde keiner verwendet.

Vor 16 Jahren hat der Südburgenländer in Wien sein eigenes Lokal "Hawidere" eröffnet, dort steht – natürlich – das Hopfengetränk im Mittelpunkt. Aber auch Burger spielen in dem Lokal eine gewichtige Rolle. So wird beispielsweise zum Domrep Pils der "Hawidere Burger" empfohlen. Die scharfe Domrep Chili-Soße harmoniere perfekt mit den fruchtigen Aromen des Pils, empfiehlt der Gastgeber.

Collabs Brewery

Benannt ist das ausgezeichnete Getränk übrigens nach Geschäftspartnerin Dominique Schilk, mit der Windisch die "Collabs Brewery" führt. Vor vier Jahren reifte bei den beiden diplomierten Bier-Sommeliers die Idee, ein eigenes Bier zu kreieren. "Die Idee und das Rezept sind in Dominiques Wohnung entstanden, die sie "Domrep" nennt", erklärt Windisch die Namensgebung. Dass er für die Neukreation gleich den Staatsmeistertitel mit nach Hause nehmen würde, damit habe er nicht gerechnet.

Die Collabs Brewery bezeichnet der Unternehmer als "Nomadenbrauerei". Jedes der Getränke stelle er in einer anderen Brauerei her, das Staatsmeisterbier erblickte im Waldviertel das Licht der Welt. Fünf Mal pro Jahr werden 8000 Liter abgefüllt. Etwa die Hälfte davon wird in Fässern, die andere Hälfte in Flaschen verkauft. Angeboten wird das "Domrep Pils" neben dem Hawidere in etlichen Bierlokalen in Wien. Bruder Anton, der in Moschendorf einen Getränkehandel betreibt, liefert das "Domrep" in Aloisias Backstube nach Badersdorf und zum SC Gerersdorf .

Für die Herstellung eines neuen Biers zieht Windisch immer weiter: Kooperationen gab es beispielsweise schon mit dem Brauwerk Wien oder der Thornbridge Brauerei in London.

Vorgestellt wird demnächst etwas ganz Besonderes: Die "Tote Tânte" wird übermorgen, Dienstag, in seinem Wiener Lokal präsentiert, am 24.März kommt sie zur Bierverkostung ins Gasthaus Buch nach Eberau in den Bezirk Güssing.

Die Tote Tânte

Wie man die Tote Tânte am besten charakterisiert? "Sie wurde gemeinsam mit Naparbier in Barcelona geboren", verrät Windisch. Als Typisch österreichisches Mitbringsel für Braumeister Beinat Gutierrez hatte er Stroh 80 Inländerrum mit im Gepäck. "Da beschlossen wir, den edlen Stroh 80 auch für unser Bier zu verwenden." Gesagt, getan. Der Rum gesellte sich zum Bier, dazu kamen Eichenchips und nach einigen Tagen kam die Tote Tânte heraus. "Ein sehr cremiges Milk Stout, mit Schoko-Kaffee- und Röstaromen mit dem edlen Aroma des Rums", so die Beschreibung des Bier-Sommeliers.

Parrallel dazu setzt Windisch seinen Fuß nach England, wo die Collabs Brewery erstmals beim Londoner Craft Beer Rising ausstellen wird. "Schlussendlich wurden wir ja auch schon bei der Brussels Craft Beer Challenge mit der Goldmedaille für das beste ’hoppy Lager’ (einem sehr süffigen und hopfenreichen Bier, Anm), international ausgezeichnet."

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