Niessl und Doskozil holen sich „Segen“ von Papst Franziskus
Hans Niessl hat in 18 Jahren als Landeshauptmann Gott und die Welt getroffen. Im Finale seiner Amtszeit trifft er noch einmal Gottes obersten Vertreter auf Erden. Mit seinem designierten Nachfolger Hans Peter Doskozil und mit Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics weilt Niessl von Dienstag bis Donnerstag in Rom, am Mittwoch gewährt Papst Franziskus dem Trio Audienz. Möglich, dass die Politiker im Petersdom ein Kerzlein entzünden, um für den bis dato weitgehend reibungslos verlaufenen Generationswechsel zu danken. Im Herbst löste der 48-jährige Ex-Verteidigungsminister den 67-jährigen Niessl an der SPÖ-Spitze ab, am 28. Februar wählt der Landtag Doskozil zum Nachfolger Niessls als LH.
Anders als in OÖ und Wien blieben Grabenkämpfe aus. Auch die Suche nach neuem Personal für die Regierung verlief ohne großen Zwist. Am Montag – vor der Rom-Reise – wird Neo-Landesrätin Daniela Winkler vorgestellt (sie übernimmt später Niessls Sitz); Heinrich Dorner löst Norbert Darabos ab, Landtagspräsident Christian Illedits und LR Verena Dunst tauschen Platz.
Kein neues Gesicht wird es an der Spitze der Beamten geben: Der kolportierte Tausch zwischen Landesamtsdirektor Ronald Reiter und Polizeichef Martin Huber sei ebenso wenig Thema wie die Ablösung von Personalchefin Elke Edelbauer durch Ex-Krages-Mann Peter Dopler, wird versichert.
Doskozil hat sich im letzten Jahr auf dem Weg zum LH geschickt ein Macher-Image aufgebaut. Den Streit mit Esterhazy und dem früheren Krages-Geschäftsführer hat er per Vergleich beendet, Pflege und Spitäler will er auf neue Beine stellen, im Landesdienst einen Mindestlohn einführen und das Land zur Bioregion machen. Offen ist freilich noch eine Lösung für die Zins-Swaps, wo es um viel mehr Geld geht als bei Esterhazy und Krages.
Da könnte der Segen des Papstes nicht schaden.
Kommentare