Ehemann bedrohte Familie: Nur Verleumdung?

Die Volksschule in Nickelsdorf war vorsorglich evakuiert worden.
Ehefrau wegen möglicher Falschaussage angezeigt.

Ein Cobra-Einsatz nach einem häuslichen Streit am Dienstag in Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) hat nun auch für das Opfer ein Nachspiel, berichtet die Kronen Zeitung. Der 34-jährige Ehemann soll gedroht haben, die Familie "auszurotten". Nun wurde die Ehefrau wegen des Verdachts der Verleumdung und der falschen Beweisaussage angezeigt, so eine StA-Sprecherin.

"Der Staatsanwalt hat Erhebungen gegen das Opfer der Bedrohung angeordnet", erklärte Magdalena Wehofer, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Eisenstadt (StA). Grund dafür seien "widersprüchliche Angaben", die die Ehefrau gemacht habe.

Die 42-jährige Ehefrau war Dienstagnachmittag nach der Drohung in die nahe Volksschule geflüchtet. Das Gebäude wurde daraufhin aus Sicherheitsgründen evakuiert, etwa 20 Kinder und Lehrer sowie die bedrohte Frau wurden vorübergehend in den Kindergarten gebracht.

Der Ehemann, der eine Schusswaffe im Haus hatte, wurde zunächst festgenommen, am Mittwoch jedoch wieder frei gelassen und wegen gefährlicher Drohung und fortgesetzter Gewaltausübung angezeigt. Der Mann sei laut StA nicht in U-Haft genommen worden, weil keine Haftgründe vorlägen und keine Wiederholungsgefahr bestehe. Gegen den 34-Jährigen wurde ein Betretungsverbot ausgesprochen.

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