Neues Projekt: Vom Kindergarten gleich direkt zur Feuerwehr
Nachwuchssorgen sind den burgenländischen Feuerwehren fremd. Im Gegensatz zu einigen anderen Vereinen oder Organisationen ist der Zulauf zu den Jugendfeuerwehren trotz ständig steigenden Freizeitangebotes ungebrochen groß. Genau 1.864 Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren sind derzeit aktiv dabei, mehr als zwei Drittel aller 324 Feuerwehren des Landes betreiben aktive Jugendarbeit. Und das zahlt sich aus, bleiben doch immerhin rund 80 Prozent der Jungen auch als Erwachsene Mitglied ihrer Feuerwehr.
Zehn Wehren mit dabei
Doch die burgenländischen Feuerwehren gehen auf Nummer sicher, wie man es von ihnen gewohnt ist. Um die Begeisterung der Kinder schon möglichst früh zu wecken, wurde am Mittwoch in Wiesfleck (Bezirk Oberwart) das Projekt „Feuerwehr-Kids“ gestartet. Mit Eisenstadt, Mattersburg, Marz, Walbersdorf, Horitschon, Weppersdorf, Dörfl, Wiesfleck, Rudersdorf-Berg und Neuhaus am Klausenbach haben sich zehn Feuerwehren für das Projekt gemeldet.
Bisher lag das Mindestalter für den Beitritt zu einer burgenländischen. Feuerwehr bei 10 Jahren, mit 16 ist es dann möglich in den Aktivstand überzutreten. Mit dem Vorteil, das theoretische Wissen schon als Kind gelernt zu haben, was die ohnehin schon große Professionalität noch einmal steigert. Ein weiterer positiver Nebenaspekt von Jugendfeuerwehrgruppen ist die Tatsache, dass diese oft gemeindeübergreifend organisiert sind, was den Zusammenhalt der Feuerwehren über die Dorfgrenzen hinaus stärkt.
„Insbesondere bei jüngeren Kindern ist die Begeisterung für die Feuerwehr enorm spürbar“, sagt Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl, der seine erste Erfahrungen ebenfalls bereits als 10-Jähriger in der Feuerwehrjugend machte. „In Anlehnung an die Erfahrungen anderer europäischer Länder haben wir die Idee aufgegriffen, auch jüngeren Kindern der Beitritt zur Feuerwehr zu ermöglichen.“
Regelwerk als Grundlage
Das Projekt ist auf einen Zeitraum von eineinhalb bis zwei Jahren ausgelegt und soll dann evaluiert werden. „In diesem Zeitraum werden wir an einem Regelwerk arbeiten, das die Grundlage für weitere Feuerwehr-Kids-Gruppen bilden soll“, sagt Gerald Klemenschitz vom Landesfeuerwehrverband. Sollte das Projekt nach einer erfolgreichen Evaluierung tatsächlich landesweit umgesetzt werden, steht es jeder Feuerwehr frei, eine solche Gruppe ins Leben zu rufen. Neben der Sicherung des Nachwuchses geht es dem Verband beim Projekt auch darum, die sozialen Werte und Kompetenzen der zukünftigen Feuerwehrmitglieder schon in frühen Jahren zu festigen. Damit man sich auch in Zukunft auf die Feuerwehr verlassen kann – mit Sicherheit.
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