Neuer Tourismuschef Hannes Anton setzt auf größere Verbände
Das Burgenland hat mit Tourismuschefs aus Kärnten nicht die schlechtesten Erfahrungen gemacht. Gerhard Gucher, der den Burgenland Tourismus von 1998 bis 2010 lebte und prägte, war es auch, der seinen Nach-Nachfolger Hannes Anton auf Pannonien aufmerksam gemacht hat. 2015 wurde der Kärntner Anton, der mit einer Podersdorferin verheiratet ist, Geschäftsführer der zweitwichtigsten Tourismusgemeinde des Landes. Jetzt übernimmt der 53-Jährige die wichtigste Aufgabe und wechselt von Podersdorf am See in die Eisenstädter Permayerstraße, Sitz der Tourismuszentrale des Landes. Er folgt dem Vorarlberger Mario Baier, der nach sieben Jahren vorzeitig gegangen ist. 13 Bewerber hatte es gegeben, erläuterte Landesholding-Chef Hans Peter Rucker, fünf wurden von einem Personalberater zum Gespräch eingeladen. Rucker: "Anton hat die Shortlist angeführt".
Dass Anton – wie Gucher – ein großer Kommunikator ist, demonstrierte der langjährige Verkaufsleiter einer Kärntner Brauerei, Mitarbeiter bei Kärnten Tourismus und freiheitlicher Landtagsabgeordneter (2009 bis 2014), gleich bei seiner Präsentation durch Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) und Tourismuslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ) am Freitag.
Konzentration
Der designierte Tourismuschef, der sein Amt voraussichtlich am 1. Juli antritt, wurde auf KURIER-Nachfrage aber auch sehr konkret: Es gebe sehr "viele Satelliten" spielte Anton auf die Vielzahl kleiner Tourismusverbände an. Während in Tirol ein Verband drei Millionen Nächtigungen verwaltet, sind es im Burgenland oft nur 50.000 – vor der Anhebung dieser Untergrenze im neuen Tourismusgesetz waren es nur 20.000. Zur Erhöhung der Schlagkraft wünscht sich Anton drei große Regionalverbände, derzeit gibt‘s noch 17. Zwingen wolle man niemanden, "der Wille dazu muss wachsen". Auch bei Digitalisierung und Buchbarkeit "hinken wir ein bissl hinten nach", so Anton. Motivieren will der neue Chef-Vermarkter auch bei touristischer Gesinnung. Fast jede andere Firma könne man verlagern, nur Tourismusbetriebe bieten "ortsfeste Arbeitsplätze", sieht Anton auch viele Jobchancen "für Burgenländer". Wie hält es der frühere Bier-Verkäufer mit burgenländischem Wein? "Ich habe gelernt, ihn zu genießen".
Kommentare