Neuer Anlauf zu ruhigem Stadtleben

Neuer Anlauf zu ruhigem Stadtleben
Oberpullendorf: Safety & Security präsentiert mögliche Maßnahmen zu Lärmminderung. Anrainervertreter sind skeptisch.

Der Ruf nach mehr Ruhe an den Wochenenden ist in Oberpullendorf im Laufe der vergangenen  Jahren nicht verhallt. Immer wieder ärgern sich Anrainer vor allem über jugendliche Nachtschwärmer, die  lautstark von einem Lokal ins nächste ziehen. So auch Anrainervertreter Emmerich Pendl. "In den Sommermonaten war es zwar etwas ruhiger, aber an den beiden letzten Wochenenden ist die Situation  eskaliert. Es war laut und es hat Sachbeschädigungen gegeben."

Nachdem die Gemeinde bereits ein Alkoholverbot an öffentlichen Plätzen erlassen hatte und  einen privaten Security-Dienst engagiert hatte – beide Aktionen hatten nicht den gewünschten Erfolg gebracht – wurde nun  ein neuerlicher Versuch gestartet.

Evaluierung 

Einstimmig wurde im Gemeinderat beschlossen, Maßnahmen zu Lärmminderungen zu setzen. Dazu hat die Stadtgemeinde  das Safety & Security Unternehmen, Wagner Sicherheit GmbH aus Eisenstadt, beauftragt, strategische Maßnahmen zu erarbeiten. Bürgermeister Rudolf Geißler (ÖVP) zu den ersten  Ergebnissen: "Die Firma hat eine Standortevaluierung  durchgeführt. Es wurden unter anderem Lärmmessungen durchgeführt, Lokale angeschaut oder das Verhalten der Jugendlichen beobachtet. Auf Grund dieser  Evaluierung ist dem Stadtrat jetzt ein umfassender strategischer Maßnahmenkatalog  präsentiert worden." Dabei sei klar geworden, dass  ein gewünschter Erfolg nur unter Einbindung aller Beteiligter erzielt werden könne.

Laut Herbert Wagner, Chef des Safety & Security Unternehmens, sei  jedenfalls ein "Bündel an Maßnahmen" notwendig, um das Problem in den Griff zu bekommen. "Der Einsatz von Security etwa als einzige Maßnahme kann nicht funktionieren", erklärt Wagner.  So sei etwa auch  ein verstärkter Polizeieinsatz oder die Einbindung der Gewerbetreibenden im Sinne der Sicherheit vorstellbar.

In den nächsten Wochen sollen die einzelnen Arbeitsgruppen ihre Tätigkeiten aufnehmen. Betroffene, wie  Anrainer, Gewerbetreibende,  Polizei und Vertreter  der Jugend werden zu Einzelgesprächen eingeladen. Die gemeinsam beschlossenen Maßnahmen sollen  in die Praxis umgesetzt werden. Der Startschuss, so  Geißler, werde nach den Wahlen am 7. Oktober fallen.

Für SP-Vizebürgermeisterin Elisabeth Trummer und Anrainervertreter Pendl   "geht das zu langsam".  "Wir haben schon im  März beschlossen, dass eine Sicherheitsfirma beauftragt wird. Ich bin für sofortige Maßnahmen ", sagt Trummer.

Bürgermeister Geißler kontert: "Die Sicherheitsfirma hat gesagt, dass wir Geduld brauchen. Von heute auf morgen wird sich nichts ändern."

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