Nazi Schmierereien auf Arztpraxis

SS Schmiererei Pinkafeld
"SS" und "Syrersau" wurden auf die Eingangstür einer Arztpraxis in Pinkafeld geschmiert

In der Nacht auf Freitag haben die Vandalen zugeschlagen. Auf die Tür zur Arztpraxis von Rainer Oblak wurde mit schwarzer Lackfarbe SS-Runen und "Syrersau" geschrieben. Der Fall wurde bereits zur Anzeige gebracht, die Polizei ermittelt. In Pinkafeld zeigt man sich schockiert von der Tat, quer durch alle Parteien. Der Mediziner habe sich bei der Flüchtlingshilfe "pink-uphelp" in seiner Heimatgemeinde engagiert und könnte so zum Ziel des "Anschlags" geworden sein.

Dr. Rainer Oblak, will die Sache aber nicht "aufbauschen" wie er sagt. "Von der Stimmungslage ist so etwas zu erwarten gewesen. Man sollte das nicht nur auf eine Flüchtlingsproblematik reduzieren, es ist ein Rechtsruck im Denken, der durch politisches Fehlverhalten protegiert wird", sagt der Mediziner im KURIER-Gespräch. Mit Pinkafeld als Heimatstadt Norbert Hofers, habe der Vorfall nichts zu tun. "Ich hoffe, dass solche Aktionen dazu führen, dass Leute vermehrt nachdenken und sich aus diesem Spektrum entfernen", meint Oblak, der keine "Panikmache" wegen dieser Aktion betreiben will.

Wolfgang Spitzmüller von den Grünen ist empört, "vom Ausdruck Syrersau ist es nicht mehr weit, zum Nazibegriff Judensau", meint der Landtagsabgenordnete. Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer hat die Schmierereien ebenfalls gesehen, "ich weiß nicht wer so etwas tut, ich hoffe, dass der oder die Täter schnell ausgeforscht werden", erklärt er im KURIER-Gespräch. Er betont, dass die FPÖ Pinkafeld in der Flüchtlingsfrage immer sehr konstruktiv mitgearbeitet hat. "Es ist schlimm, dass Menschen die sich humanitär engagieren, Angst um ihr Eigentum haben müssen", sagt FPÖ-Gemeinderat und FP-Landesgeschäftsführer Peter Jauschowetz.

Flashmob

Nach den Schmierereien ist für Samstag um 11.55 Uhr ein Flashmob vor der Arztpraxis geplant, "5 vor 12 für ein friedvolles Miteinander" ist das Motto. "Wir wollen nicht wegschauen, sondern ein lautes Zeichen gegen Hassparolen auf Dr. Oblaks Rollladen vor der Ordination setzen", so die Pinkafelder Organisatoren.

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