Nächster illegaler Hundetransport stellt Tierschutzhaus vor Probleme

Das Tierschutzhaus Burgenland platzt durch die Unterbringung von illegal transportierten Welpen aus allen Nähten
Die Polizei stoppte am Grenzübergang Nickelsdorf erneut einen Transport mit neun Welpen.

Wenige Tage, nachdem die Polizei am Grenzübergang Nickelsdorf einem Rumänen 47 illegal transportierte Hundewelpen abgenommen hat, bekommt das Tierschutzhaus Burgenland schon wieder Zuwachs: Neun Hunde, vermutlich zwischen sechs und acht Wochen alt, wurden gestern Nachmittag im Tierschutzhaus "Sonnenhof" nahe Siegendorf erwartet. Es handle sich um Jack Russell Terrier und terrierähnliche Hunde, wusste Tierschutzhaus-Geschäftsführer Wolfgang Böck vor der Überstellung zu berichten. So weit er wisse, gehe es den Welpen den Umständen entsprechend gut, sagte Böck dem KURIER.

Beamte hatten am Allerheiligentag einen 38-jährigen Bulgaren angehalten, der auf der Bundesstraße B10 bei Nickelsdorf aus Ungarn einreisen wollte. Der Mann, der mit seiner Familie unterwegs war, hatte nicht nur seine beiden kleinen Kinder nicht angegurtet, sondern die Grenzpolizisten fanden im Anhänger des Kastenwagens auch zwei Umzugskartons mit kleinen Luftlöchern.

Gefälschte Papiere

Beim Öffnen kamen neun Welpen zum Vorschein, die zusammengedrängt kauerten. Die vom Bulgaren vorgelegten Papiere waren unvollständig und zum Teil gefälscht, zudem fehlte der Chipcodevermerk. Der Fahrer musste eine Sicherheitsleistung über 3000 Euro leisten, ehe er mit seiner Familie – aber ohne Hunde – weiterreisen durfte. Wohin er die Tiere bringen wollte, wollte oder konnte er den Polizisten nicht sagen.

Die Tiere wurden vom Amtstierarzt der Bezirkshauptmannschaft Neusiedl/See übernommen, der sie vorläufig in die Obhut einer Nickelsdorfer Tierschützerin übergab. Von dort kamen die Hunde am Allerseelentag ins Tierschutzhaus.

Wie die 47 Hunde aus der Vorwoche kommen auch die neun neuen Welpen zunächst in die Quarantänestation. Frühestens in acht Wochen können sie an Interessenten abgegeben werden.

Mit dem neuerlichen unerwarteten Zuwachs stößt der Sonnenhof mit Platz für 70 Hunde und 100 Katzen endgültig an seine Kapazitätsgrenzen. "Das Land muss sich was überlegen", sucht Tierschutzhaus-Leiter Böck das Gespräch mit den Verantwortlichen im Landhaus.

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