Nach Mord im März Leichenteile im Neusiedler See entsorgt

Nach Mord im März Leichenteile im Neusiedler See entsorgt
Anwältin geht davon aus, dass Täter unter dem Einfluss seiner psychischen Erkrankung handelte.

Gut zwei Wochen nach dem Fund weiblicher Leichenteile im Neusiedler See scheint der Fall geklärt, nur die Identität der Toten war am Montag noch nicht zweifelsfrei festgestellt. Am Mittwoch wollen Staatsanwaltschaft Eisenstadt und Kripo alle gesicherten Details zum Frauenmord präsentieren. Schon seit Freitag sitzt der 63-jährige österreichische Staatsbürger Alfred U. wegen dringenden Mordverdachts in der Justizanstalt Eisenstadt, am Sonntag wurde die U-Haft über den gebürtigen Burgenländer verhängt, der in Wien wohnte und in der Ruster Seesiedlung „Romantika“ eine geerbte Seehütte besitzt.

Der 63-Jährige, der laut Kronen-Zeitung wegen Totschlags schon einmal 20 Jahre inhaftiert war, soll die Frau, bei der es sich um eine slowakische Prostituierte gehandelt haben könnte, in seiner Wiener Wohnung getötet und anschließend zerstückelt haben. Die Leichenteile hat er im Neusiedler See entsorgt. Vermutlich alle an einer Stelle.

Psychische Erkrankung

Das dürfte unmittelbar nach der Tat in der zweiten Märzhälfte passiert sein, sagt U.’s Anwältin Astrid Wagner zum KURIER: „Er hatte sie nicht in der Tiefkühltruhe gelagert.“ Wagner, die sich seit Jahren im Verein Selbst- und Interessensvertretung zum Maßnahmenvollzug engagiert, geht davon aus, dass „die Tat unter dem Einfluss seiner aufgrund früherer Gutachten dokumentierten psychischen Erkrankung“ passiert sei. Ob sie auf „unzurechnungsfähig“ plädieren werde, könne sie aber noch nicht beantworten: Wagner: „Das hängt von den neuen psychiatrischen Gutachten ab“.

Dass ihr Mandant den Leichnam der Frau zerstückelt hat, hält Anwältin Wagner für eine „Verdeckungshandlung“, um die Tat nicht wahrhaben zu müssen.

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