Mutter nach Vorfall auf Zebrastreifen angegriffen

Mutter nach Vorfall auf Zebrastreifen angegriffen
34-Jährige als „dreckige Zigeunerin“ beschimpft und verletzt. Die Polizei ermittelt.

„Ich bin noch immer schockiert“, sagt Bianca Baranyai am Donnerstag. Sie trägt eine Halskrause und kann den Angriff auf sie noch nicht fassen. Donnerstagnachmittag war die 34-Jährige mit ihrem fünf Monate alten Sohn im Kinderwagen und dem achtjährigen Sohn in Großpetersdorf unterwegs.

„Ich bin beim Zebrastreifen gestanden und wollte schon rübergehen, da ist eine Frau noch mit ihrem Auto drüber geschossen und hat uns fast niedergestoßen. Sie ist dann zur Apotheke auf den Parkplatz gefahren“, sagt Baranyai. Bevor die Großpetersdorferin zur Autolenkerin was sagen konnte, habe diese sie bereits beschimpft.

Beschimpft

„Die hat sofort zu mir gesagt, ob ich ein Problem hab und ,du bist bestimmt eine dreckige Zigeunerin’“, schildert Baranyai. Die etwa 50-jährige Fahrzeuglenkerin habe sie weiter beschimpft. „Ich habe gar nicht gewusst, was passiert und als ich mich bei der Autotür der Frau angehalten habe, hat sie gesagt ich soll das Auto nicht angreifen, sonst springt sie raus“, sagt Baranyai.

Die Autolenkerin sei dann wirklich aus dem Auto gesprungen. „Sie ist sofort auf mich losgegangen, obwohl ich den Kinderwagen in der Hand hatte. Sie hat mir ins Gesicht geschlagen und mich auch getreten“, sagt Baranyai, die laut eigenen Angaben keine Chance hatte, sich zu wehren. „Ich hatte den Kinderwagen in der Hand und hab’ geschaut, dass er nicht umfällt. Mein anderer Sohn ist vor lauter Schreck weggelaufen“, sagt die Großpetersdorferin. Nach etwas mehr als einer Minute habe die Schlägerin von der 34-Jährigen abgelassen, sei ins Auto gestiegen und weggefahren. „Ich hatte noch Angst, dass die Frau uns niederfährt“, sagt Baranyai, die blaue Flecken und einen wackelnden Zahn davongetragen hat. „Ich habe Anzeige erstattet“, sagt Baranyai. Sie war beim Arzt und muss eine Halskrause tragen.

Unverständlich

„Dass mir so etwas in meiner Heimatgemeinde am helllichten Tag passieren kann, hätte ich nicht gedacht“, sagt Baranyai. Beschimpfungen aufgrund ihrer Roma-Volksgruppenzugehörigkeit seien ihr schon immer bekannt, „aber dass jemand so in Rage gerät und trotz Kindern auf mich losgeht, ist mir unverständlich“, sagt Baranyai.

Die mutmaßliche Angreiferin wurde bereits ausgeforscht, die Polizei ermittelt, bestätigt die Landespolizeidirektion Burgenland. Zum Tathergang wollen sich die Ermittler noch nicht äußern; die Einvernahmen laufen.

Kommentare