MRT-Untersuchung: Warum Terminvergabe derzeit länger dauert
Zwei bis vier Wochen beträgt laut Krages (Burgenländische Krankenanstalten) die Wartefrist für einen MRT-Termin (Magnetresonanztomographie, Anm.). Laut Medienberichten kann die Terminvergabe im Süden allerdings auch bis zu acht Wochen dauern. Das bestätigt ein am Dienstag verdeckt durchgeführter Anruf des KURIER bei der zentralen Terminvergabe: Für eine Untersuchung mit Kontrastmittel wurden der – sechs Wochen entfernte – 4. Juli (Güssing), 9. Juli (Kittsee) oder 11. Juli (Oberwart) angeboten.
Feiertage als Terminkiller
Damit konfrontiert, verweist Krages-Geschäftsführer Harald Keckeis auf die spezielle Lage in den kommenden Wochen: „Untersuchungen mit Kontrastmitteln werden immer montags und donnerstags durchgeführt. Aufgrund der anstehenden Feiertage (Christi Himmelfahrt 30. Mai; Pfingsten 10. Juni; Fronleichnam 20. Juni; Anm.) können sich Behandlungen in diesem Bereich verzögern.“ Das Argument, dass durch die Verkürzung der Betriebszeiten auf 48 Stunden – vor der Inbetriebnahme des neuen Geräts im Krankenhaus Güssing war das MRT im privaten Radiologie-Institut Maurer auf Basis eines Kooperationsvertrages mit der Krages rund 70 Stunden pro Woche in Betrieb – ein Flaschenhals entstehe, teilt Keckeis nicht: „Wartezeiten gab es auch im niedergelassenen Bereich“, sagt er und betont, dass „jeder Patient gleich behandelt wird – wir führen keine Vorreihungen für Privatzahler durch.“
Ausweitung der Betriebszeiten geplant
Der Plan, die Betriebszeiten im Güssinger Spital in Richtung Vormittag auszuweiten, werde weiter verfolgt: „Nächste Woche gibt es ein Gespräch mit unserem Vertragspartner, der die Befunde erstellt“ (dem Institut Maurer, Anm.).
Dies passiert vor dem Hintergrund, dass mittlerweile fast 5.000 Unterschriften vorliegen, mit denen ein Kassenvertrag für einen niedergelassenen Radiologen gefordert wird. Patienten, die sich bei der Terminvergabe ungerecht behandelt fühlen, können sich bei der Krages melden, um „eine zufriedenstellende Lösung zu finden“, sagt Keckeis.
MRT-Wartezeiten: In Oberwart dauert es am längsten
Seit dem ersten Quartal 2019 bietet die Krages von Nord bis Süd – an den Standorten Kittsee, Oberwart und Güssing – MRT-Untersuchungen an. In Oberwart, wo das neue Gerät im Juli 2018 in Betrieb ging, wurden bisher 4.500 Untersuchungen durchgeführt. In Güssing waren es laut Krages in einem ähnlichen Zeitraum rund 2.500 und in Kittsee seit der Eröffnung im April circa 200.
Laut Krages liegen die durchschnittlichen Wartezeiten in Güssing und Kittsee derzeit bei rund zwei Wochen ohne und drei Wochen mit Kontrastmittel. In Oberwart müssen ambulante Patienten aber bis zu sechs Wochen warten, weil stationäre Patienten Vorrang haben.
Untersuchungen werden thematisch zusammengefasst
Im Einzelfall kann es aber durchaus länger dauern, als die angegebenen zwei bis drei Wochen. Etwa wenn Feiertage die Planung verzögern oder die Tage für spezielle Untersuchungen schon ausgebucht sind. Denn laut Krages-Geschäftsführer Harald Keckeis werden die zu untersuchenden Körperregionen tageweise und thematisch abgestimmt, um „die Umrüstzeiten des Geräts so gering wie möglich zu halten“.
Eine „normale“ MRT-Untersuchung dauert 20 bis 30 Minuten, eingespielte Radiologieteams schaffen laut Krages rund drei Untersuchungen pro Stunde.
Laut den aktuellesten Zahlen der OECD aus dem Jahr 2014 werden in Österreich pro Jahr 123 MRT-Untersuchungen pro 1.000 Einwohner durchgeführt, nur in der Türkei liegt dieser Wert mit 133 höher. Der Mittelwert aller OECD-Länder liegt bei 65 Untersuchungen pro 1.000 Einwohner.
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