Mörbisch-Premiere ohne Kulturminister Babler

SPÖ-SONDERPARTEITAG IN LINZ: BABLER / DOSKOZIL
Der erste SPÖ-Kulturminister seit acht Jahren kommt nicht ins Burgenland. Warum? Darüber darf gerätselt werden.

Einer fehlt: Zur heutigen Premiere der Seefestspiele Mörbisch – Generalintendant Alfons Haider bringt das Musical „Saturday Night Fever“ auf die Bühne – sind drei Mitglieder der türkis-rot-pinken Bundesregierung angesagt. Finanzminister Markus Marterbauer, Frauen- und Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (beide SPÖ) sowie Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).

Nicht dabei ist Andreas Babler, Vizekanzler und auch für Kunst und Kultur zuständig. 

Nach acht Jahren stellt die SPÖ wieder den Kulturminister und just der fehlt bei der Premiere des bekanntesten Sommerfestivals im roten Burgenland?

Nicht nur für Bablers unmittelbare SPÖ-Vorgänger im Amt, Thomas Drozda und Josef Ostermayer, war eine Visite am See ein Fixtermin, auch wenn die leichte pannonische Sommerkost vielleicht nicht ganz deren Kunstgeschmack traf.

In Eisenstadt ist aus kundigem Mund zu hören, das – nun ja – unterkühlte Verhältnis von Landeshauptmann und Kulturreferent Hans Peter Doskozil zu seinem letztlich siegreichen Konkurrenten um den SPÖ-Vorsitz habe mit Bablers Absenz zu tun. 

Doskozil höchstselbst soll sich gegen eine Einladung für Babler ausgesprochen haben.

Auf die Frage, ob das stimme, heißt es am Mittwoch aus dem Doskozil-Büro knapp: „Nein“. Auf Nachfrage, ob der Vizekanzler eingeladen worden sei und abgesagt habe: „Wer behauptet das Gegenteil“?

Etwas weniger kurz angebunden Bablers Sprecher: Ob’s eine Einladung aus dem Burgenland gab, wisse er ad hoc nicht. Man sei derzeit anderweitig sehr beschäftigt, wird auf den Kehraus im Parlament verwiesen. Außerdem stünden andere Abendtermine an, auch kulturelle. Überhaupt sei die Frage eines Mörbisch-Besuchs „nicht prioritär“.

Wenn schon Premiere und Priorität fallen: Da fällt einem ein legendärer Satz von Hans Krankl ein: „Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär“. Der Goleador steht auf der Gästeliste. Pannonisch-possierlich.

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