Möglicher Baustart für A3-Verlängerung nicht vor 2027

Möglicher Baustart für A3-Verlängerung nicht vor 2027
ÖVP und Grüne fordern vom Verkehrsministerium Bericht über Auswirkungen des Baus bis zur Grenze

Sieben Bürgerinitiativen aus dem Bezirk Eisenstadt Umgebung und der Landeshauptstadt, die sich zur Plattform BIG A3 formiert haben, forderten jüngst von den neun burgenländischen Nationalratsabgeordneten einen Schulterschluss gegen den Lückenschluss der Südostautobahn A3. Die Verlängerung der A3 sollte aus dem Bundesstraßengesetz gestrichen werden, damit wäre der seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten hin- und hergewälzte Weiterbau vom Knoten Eisenstadt bis zur ungarischen Grenze vom Tisch. Man werde die Bevölkerung vor der Landtagswahl am 26. Jänner über die Reaktion der Nationalräte informieren, fügten BIG-A3-Vertreter an.

Mandatare von Türkis und Grün – die über eine Koalition verhandeln – haben vergangenen Mittwoch eine andere Initiative gesetzt: Mit einem Entschließungsantrag soll das Verkehrsministerium beauftragt werden, bis Mitte 2020 eine Evaluierung der Auswirkungen eines A3-Ausbaus vorzulegen. „Bevor weitere Entscheidungen getroffen werden, müssen alle Fakten auf den Tisch“, sagte ÖVP-Chef und Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner, der den Vorstoß mit den Nationalräten Gaby Schwarz und Christoph Zarits sowie Hornsteins Bürgermeister und ÖVP-Landtagsabgeordneter Christoph Wolf präsentierte. Das türkise Quartett hofft, dass die burgenländischen Nationalratsmandatare von Rot und Blau mitziehen.

Volksbefragungen

2002 hatten SPÖ, ÖVP und FPÖ im Landtag den Ausbau der A3 beschlossen, seither ist er im Bundesstraßengesetz verankert. Die A3 verläuft vom Knoten Guntramsdorf bis zum Knoten Eisenstadt (wo sie derzeit endet) und virtuell weiter über Wulkaprodersdorf bis zur Staatsgrenze bei Klingenbach. Die letzten zehn Kilometer vom Knoten Eisenstadt bis Ungarn fährt man derzeit auf der B16, vorbei an Wulkaprodersdorf, Siegendorf, Zagersdorf und Klingenbach. Alle vier Kommunen haben sich schon vor gut zehn Jahren gegen einen Weiterbau „auf Kosten der Lebensqualität der Bürger“ ausgesprochen. Die ÖVP möchte auch Volksbefragungen in den Gemeinden. Wenn die Gemeinden gegen den Ausbau sind, werde die Landesregierung ebenfalls nicht zustimmen, verspricht Rot-Blau.

Dass die Frage eines Weiterbaus der A3 zum Wahlkampfthema wird, hängt am Eifer der Nachbarn. Ungarn baut die Autobahn M85 bis an die Grenze. 2023 könnte alles fertig sein, so Ex-Minister Norbert Hofer (FPÖ) im Vorjahr. Auf österreichischer Seite sei es „noch zu früh, um detaillierte Ausarbeitungen (z.B. Trassen, Anm.) kommunizieren zu können“, hieß es am Montag auf KURIER-Anfrage von der Asfinag. „Der Baubeginn ist aus derzeitiger Sicht für 2027 geplant“. Kosten werden keine genannt: 2016 ging man von rund 250 Millionen Euro für die 10 Kilometer aus. Damals wollte man aber auch „schon“ 2023 mit dem Bau beginnen...

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