Mobilität im Burgenland: Weniger Bus, mehr „Bast“ im Sommer

Im Mittel- und Südburgenland gelten ab 1. Juli neue Fahrpläne im öffentlichen Verkehr. Die Verkehrsbetriebe Burgenland passen das Fahrplanangebot umfassend an. Ziel sei eine „bedarfsgerechte Ausgestaltung“, heißt es. Grundlage dafür sind Fahrgastzählungen und Mobilitätsanalysen, mit denen das bestehende Netz auf seine Effizienz hin überprüft wurde.
Sammeltaxi-System Bast
Konkret bleiben die stark frequentierten überregionalen B-Linien bestehen, das Angebot wird sogar ausgebaut. Gleichzeitig wird der regionale Linienbusverkehr in dünn besiedelten Flächengemeinden deutlich reduziert – dort, wo das Fahrgastaufkommen als gering eingestuft wurde. Stattdessen soll das Anrufsammeltaxi-System Bast eine tragendere Rolle übernehmen: Es wird „substanziell erweitert“ und an die Wünsche der Nutzer angepasst. Ab September sollen die Linienbusse wieder in „nahezu gewohntem Umfang“ verkehren.
App im Pilotbetrieb
Digital ergänzt werden soll das Angebot demnächst auch durch eine neue App, die erstmals im Pilotbetrieb getestet wird. Eine festgelegte Nutzergruppe erprobt dabei Buchung und Nutzung in Kombination mit bestehenden Linien und neuen Tarifmodellen. Ein landesweiter Rollout ist erst nach einer erfolgreichen Evaluierung vorgesehen.
Für den Schulverkehr kündigen die Verkehrsbetriebe weitere Änderungen im Herbst an. Erste Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt NaMoKi zur Mobilität von Kindern und Jugendlichen sollen dann einfließen. Ziel ist laut Presseaussendung, „selbstbestimmte und nachhaltige Mobilität bereits in jungen Jahren zu ermöglichen“. Geraten wird: Wer regelmäßig auf Bus oder Bast angewiesen ist, sollte sich bereits vor dem 1. Juli über seine aktuellen Verbindungen informieren – unter 0800 500 805 oder online verkehrsbetriebe-burgenland.at.
Nicht ohne mein Auto
Dominantes Verkehrsmittel im Burgenland bleibt aber nach wie vor das Auto, wie eine aktuelle Umfrage des Portals autoscout24.at ergeben hat. In Gemeinden bis 5.000 Einwohner sind acht von zehn auf einen Pkw angewiesen, mit 74 Prozent haben das Burgenland und NÖ die Spitzenposition in Österreich. Je kleiner die Gemeinde, desto geringer ist die Zufriedenheit mit dem öffentlichen Verkehr. Und wohl auch der Nachfrage, vor allem in den Sommermonaten.
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