Mit 72 für den Ruhestand viel zu jung

Mit 72 für den Ruhestand viel zu jung
Josef Tauber denkt nicht daran leiser zu treten. Als SP-Vizebürgermeister in Großpetersdorf zieht er in den Wahlkampf.

Wenn der Harald Serafin mit 80 Jahren herumspringt, sind alle voll Bewunderung. Wenn ich mich mit fast 72 Jahren für meine Gemeinde engagiere, gibt’s blöde Kommentare." Josef Tauber, SP-Altlandesrat und neuer Vizebürgermeister von Großpetersdorf hat seine eigene Meinung zu den Reaktionen seit seiner Kür als 2. Vizebürgermeister von Großpetersdorf im Jänner und hält damit nicht hinter dem Berg.

Was auch durchaus seinem Naturell entspricht. Aus seinem Herzen hat der Politprofi noch nie eine Mördergrube gemacht. Wie berichtet kam Tauber im Zuge des Bürgermeisterwechsels von Winfried Kasper zu  Wolfgang Tauss in Großpetersdorf zu seiner neuen Funktion. Und betont auch seit dem, dass er das nur bis zum 7. Oktober, dem Tag der  Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen machen will. Und das auch nur, weil ihn die Fraktion dazu gedrängt hat.

Druck

Der umtriebige Tauber hat schon vor der letzten Gemeinderatswahl 2007 Spitzenfunktionäre der SPÖ ins Schwitzen gebracht. Damals wollte er bereits als Bürgermeisterkandidat antreten. Bezirkschef Helmut Bieler hatte alle Hände voll zu tun, um das zu verhindern und Winfried Kasper als Spitzenkandidat durchzubringen.

"Ich sehe einer meiner Aufgaben jetzt darin gemeinsam mit Wolfgang Tauss Einigkeit in die Fraktion zu bringen und ihm im Wahlkampf nach Kräften zu unterstützen", formuliert der 2. Vizebürgermeister seine Ziele. Er werde sich dabei vor allem um die Anliegen der Menschen kümmern, sind die Anliegen auch noch so klein. Etwa, wenn ein Baum entfernt werden, oder ein klappernder Kanaldeckel saniert werden muss.

Menschen

"Die Menschen", sagt Tauber,  seien ihm ein besonderes Anliegen. Er suche das Gespräch, den Kontakt: "Von Mensch zu Mensch redet es sich einfacher, als von Bürger zum Amt." Daneben ist es ihm ein Anliegen die ältere Generation zu motivieren und zu mehr Engagement zu fördern.

Gern redet Tauber von seinen Zeiten als Landesrat und von den Kontakten, die sich der geschickte Netzwerker aufgebaut hat. In seinem kleinen Weinkeller habe man sich getroffen, wichtige Entscheidungen gefällt und mit Handschlag gesiegelt. Eine gewisse Sehnsucht nach diesen Zeiten ist unverkennbar.

Auch wenn damals oft heftig gestritten wurde. Tauber: "Das war eine positive Streitkultur. Da ging es um die Sache. Diese Diskussionen vermisse ich heute in meiner Partei."

Kunst: Die Dorfgalerie wird heuer zehn Jahre alt

Nach seinem Abschied von der Landespolitik setzte sich Josef Tauber  verstärkt für die regionale Kunst ein. Im Rahmen des Forums Widder wurde vor zehn Jahren die Großpetersdorf-Dorfgalerie auf der Hauptstraße ins Leben gerufen.
Damit gelang es in Großpetersdorf Künstlern aus der Gemeinde und der Region, aber auch aus anderen Bundesländern sowie aus Ungarn ein Forum zu geben, wo sie ihre Werke präsentieren konnten.
Einer der Höhepunkte war eine sehr erfolgreiche Ausstellung in Luxemburg. Mittlerweile hat man auch Kontakte mit Gemeinden in Italien und Kroatien aufgenommen. "Im Jubiläumsjahr planen wir sechs Ausstellungen, dabei sollen die Arbeiten aller 84 Künstler, die in den letzten zehn Jahren in der Galerie präsent waren, gezeigt werden", kündigt Josef Tauber das ehrgeizige Programm für das Jahr 2012 an. Zur Zeit laufen die aufwendigen Vorbereitungsarbeiten.

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