Michael Meixner und Martin Pusterhofer schaffen Lebensraum

Michael Meixner und Martin Pusterhofer schaffen Lebensraum
Zwei Jungunternehmer wollen auf Blumenwiesen im Burgenland Tieren Brutplätze sichern.

Die landwirtschaftlichen Betriebe im Burgenland werden weniger. Auch die Landschaft wird dadurch im Laufe der Zeit eintöniger. Große Schläge mit Mais, Weizen oder Sojabohnen prägen die Kulturlandschaft. Kleine Wiesen oder Blühstreifen mit Blumen gibt es hingegen nur mehr wenige.

Dem will das Start-up „Lebendige Felder“ entgegenwirken. Michael Meixner aus Zurndorf und Martin Pusterhofer aus der Steiermark haben die gemeinnützige Organisation gegründet. „Wir haben gemeinsam Informatik studiert und wollten schon immer ein Projekt angehen“, sagt Pusterhofer, der selbstständiger Software- Entwickler ist.

Artensterben

Sein Partner Meixner führt einen landwirtschaftlichen Betrieb in Zurndorf (Bezirk Neusiedl am See). Bei der täglichen Arbeit sieht Meixner, dass immer weniger Tiere auf den Feldern unterwegs sind. „Das Artensterben ist ein Problem, es gibt auch einen großen Insektenschwund“, hat Pusterhofer beobachtet.

Der Hauptgrund für das Verschwinden von immer mehr Arten – seien es Rebhühner oder Insekten – ist der Mangel an geeignetem Lebensraum. „Deshalb ist unser Plan, Felder aus der Produktion herauszunehmen, Blühmischungen anzupflanzen und sie der Natur zu überlassen“, erklären die beiden.

Michael Meixner und Martin Pusterhofer schaffen Lebensraum

Über eine Internetplattform können Unterstützer, egal ob Privatleute oder Unternehmer, die Idee unterstützen und Patenschaften für die lebendigen Felder übernehmen. „Es gibt 100 Quadratmeter-Einheiten, die von Interessierten erworben werden können. Jeder Kunde bekommt ein persönliches Zertifikat und kann jederzeit bei seinen 100 Quadratmetern ursprünglicher Natur vorbeikommen“, sagt Pusterhofer.

Zusätzliche Prämie

Für die Landwirte wird neben der normalen Agrarförderung von der Firma noch eine zusätzliche Prämie bezahlt, damit der Anreiz, solche Flächen anzulegen, höher ist.

Gestartet haben die beiden ihre Initiative im Frühjahr 2019 und heuer wollen sie weiter durchstarten. „Bis jetzt haben wir für mehr als einen halben Hektar Paten gefunden“, sagt Pusterhofer. Aber das Interesse sei in den vergangenen Monaten gestiegen, freut er sich. „Wir hatten etwa eine Tischlerei, die ihren Kunden zu Weihnachten eine Patenschaft geschenkt hat“, berichtet Pusterhofer.

Arbeit mit Schulen

Die gemeinnützige Organisation der beiden will heuer noch mehr wachsen. „Themen wie Klimawandel und Biodiversität sind für viele Firmen wichtige Themen“, meint Pusterhofer. Zusätzlich arbeiten sie auch mit Schulen im Burgenland zusammen und organisieren Projekte wie zum Beispiel den Bau eines Insektenhotels.

Zu tun gebe es für die Unternehmer noch genug, um mehr „lebendige Felder“ in die Kulturlandschaft zu bringen, sind die beiden überzeugt – und hoffen auf Unterstützung.

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