„Menschlichkeit hat gesiegt“

Eltern und Schüler sind froh: Die Kinder können auch weiterhin in die gleiche Klasse gehen und müssen nicht nach Oberwart pendeln
Eltern leisteten Widerstand. Schüler müssen nicht in Sonderschule nach Oberwart.

Jetzt haben wir unsere Kinder dort, wo wir sie haben wollten, wir sind alle froh“, sag Doris Golacz im KURIER-Gespräch. Ihr Sohn und vier weitere Schüler der Sonderschulklasse in Rechnitz, hätten ab dem kommenden Schuljahr nach Oberwart pendeln sollen. Die Eltern wollten die Kinder aber weiterhin im Ort haben. Wie der KURIER berichtet hat, wollte der Landesschulrat Burgenland die ausgelagerten Sonderschulklassen in Rechnitz und Großpetersdorf nach Oberwart zurückholen.

Widerstand

Massive Proteste der Eltern folgten. „Wir haben 1600 Unterschriften gesammelt und auch der Bürgermeister hat uns voll unterstützt“, sagt Golacz. Vergangene Woche gab es ein erstes Gespräch zwischen den Eltern und den zuständigen Schulinspektoren, sowie den Direktoren der Sonderschule Oberwart und der Volksschule Rechnitz. „Für die Eltern war die Verlegung nach Oberwart nur die zweitbeste Lösung“, erklärt Landesschulratspräsident Gerhard Resch. In der Verhandlung wurde schließlich eine maßgeschneiderte Lösung gesucht, mit der alle leben können.

Die Sonderschulklasse wird nach wie vor geschlossen. Eine Schülerin wechselt freiwillig nach Oberwart, weil sie dort eine Berufsvorbereitung bekommt, sagt Golacz: „Die anderen vier Kinder gehen zusammen in eine Integrationsklasse.“ So bleiben sie im gewohnten Umfeld und eine Integrationslehrerin wird sich in der Volksschule zusätzlich um die Kinder kümmern.

Am Donnerstag wurde das Vorhaben im Landtag abgesegnet. Golacz und die anderen Eltern sind froh, dass sich ihr Einsatz gelohnt hat. „Es hat die Menschlichkeit doch noch gesiegt“, sagt die Mutter.

In Großpetersdorf werden die Kinder ebenfalls zum Teil in die Volksschule integriert. „Hier wird es verschiedene Lösungen geben“, erklärt Resch.

Auch die Sonderschulklassen in Pinkafeld bleiben geöffnet. Auch hier wird überprüft ob eine Integrationsklasse an der Volksschule möglich ist. „Das wird sich erst in nächster Zeit klären“, sagt Landeschulratspräsident Resch.

Die Option, die Schüler nach Oberwart zu verlegen, wird ebenfalls noch offen gehalten, sollte dort genug Platz sein.

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