7 Dinge, die Sie über das Martiniloben wissen sollten
Vom bäuerlichen „Bauerntag“ zum Weinfest mit 50.000 Besuchern – ein Blick auf Ursprung und Bedeutung.
Sollte es Sie in den kommenden Tagen ins Burgenland zu einem Martiniloben verschlagen, kommt folgendes Wissen - gefunden auf der Homepage des Neusiedlersee DAC - vermutlich gut an.
In seiner heutigen Form wurde das Fest erstmals vom 10. bis 12. November 1989 in Gols offiziell gefeiert. Seither hat es sich zu einem Fixpunkt im Jahreskalender der Weinfreunde entwickelt – mit über 50.000 Besuchern jährlich. Doch hinter Jungwein, Gansl und Kellertourismus steckt mehr.
Sepp Sailer (Frauenkirchen) und Paul Wendelin (Gols) auf einem Foto, veröffentlicht von Neusiedlersee DAC (neusiedlersee-dac.wine).
1. Vom Kirchenfest zum Bauernkalender
Das Feiern rund um Martini ist keine Erfindung der Winzerinnen und Winzer. Ursprünglich markierte der 11. November das Ende des bäuerlichen Arbeitsjahres. Pachtverträge wurden verlängert oder beendet, Abgaben fällig – auch in Form von Wein. Martini war einst ein „Bauerntag“.
Gansl gehören zum Martiniloben dazu. Früher waren sie eine der Abgaben, die Bauern zu entrichten hatten.
2. Neustart 1988/89
Das Martiniloben in seiner heutigen Form verdankt seine Wiederbelebung dem Frauenkirchner Sepp Sailer und dem Golser Winzer Paul Wendelin. Sie machten daraus binnen weniger Jahre das größte Weinherbst-Fest Österreichs.
3. Das ursprüngliche Loben
Der Brauch des Verkostens und „Lobens“ der Jungweine war namensgebend. Geselligkeit stand über Perfektion – das gemeinsame Probieren war wichtiger.
Die Qualität sollte beim Verkosten in den Hintergrund rücken.
4. Fundament für den Neusiedler DAC
Was als touristischer Impuls begann, wurde zur Grundlage eines Herkunftsgedankens. Schon früh rückten Typizität, regionale Rebsorten und Handwerk in den Mittelpunkt. Das Martiniloben gilt als Wegbereiter des erfolgreichen Neusiedlersee DAC.
5. Patron mit Doppelleben
Der Hl. Martin ist Landespatron des Burgenlands, aber auch Schutzheiliger von Soldaten, Schneidern, Bettlern, Gastwirten – und der Abstinenzler und Winzer.
6. Sozialer „Heiratsmarkt“
Früher bot Martini Gelegenheit zum Kennenlernen. Nach dem bäuerlichen Arbeitsjahr blieb Zeit für Feiern – und neue Begegnungen. Einige burgenländische Ehen haben so begonnen.
7. Das „Martinigansl“ als Tradition
Was nicht fehlen darf – die Gans. Sie war Teil der Naturalabgaben und zugleich letzte kräftige Mahlzeit vor der Fastenzeit. Heute erinnert sie an Kirchentraditionen und bäuerliche Pflichten.
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