Mann sah zu, als Freundin vergewaltigt wurde
Das vergangene Weihnachtsfest hatte für zwei Männer aus dem Burgenland bzw. aus NÖ nun in Eisenstadt ein gerichtliches Nachspiel. Vergewaltigung bzw. die Verhinderung der Hilfeleistung wurde den Beschuldigten zur Last gelegt.
Ausgangspunkt war eine Feier. Der Zweitangeklagte, ein 46-jähriger gebürtiger Pakistani, hatte in seine neue Wohnung im Nordburgenland eingeladen. Seine 44-jährige Freundin war zu Gast, ebenso wie sein bester Freund, ein 53-Jähriger aus NÖ und ein weiteres Paar. Es sei reichlich Alkohol geflossen. „Ich war stockbetrunken“, schildert der 53-Jährige vor dem Schöffensenat. Was dann geschehen ist, daran könne er sich nicht mehr erinnern. „Aber ich fühle mich schuldig.“ Denn unmittelbar nachdem sein Freund mit seiner Freundin ein intimes Zusammentreffen im Schlafzimmer gehabt hatte, soll er die Frau vergewaltigt haben. DNA–Spuren des 53-Jährigen wurden auch im Vaginalbereich des Opfers gefunden.
"Halt den Mund"
Die Frau wehrte sich. „Ich habe geschrien ’Lass mich in Ruhe’“, schildert das Opfer bei der kontradiktorischen Einvernehme. Doch anstatt seiner Freundin zu Hilfe zu kommen, soll der 46-Jährige, der neben dem Bett gestanden haben soll, sie angeherrscht haben: „Halt den Mund, du Depperte“. Er bestreitet die Vorwürfe. „Wenn ich gesehen hätte, dass er mit meiner Freundin Sex hatte, hätte ich ihn aus der Wohnung geschmissen.“ Warum seine nunmehrige Ex-Freundin ihn belasten sollte, wollte der Vorsitzendes des Schöffensenates, Richter Wolfgang Rauter, vom Zweitangeklagten wissen. „Sie wollte Geld von mir erpressen.“
Das Opfer brachte den Fall zur Anzeige. Der Erstangeklagte hat mittlerweile 3000 Euro Schmerzensgeld an die Frau gezahlt und auch der Zweitangeklagte hat rund 500 Euro überwiesen.
Das Gericht fällte zwei Schuldsprüche: Der Erstangeklagte wurde zu zwei Jahren Haft, sechs Monate davon unbedingt verurteilt, der Zweitangeklagte fasste vier Monate bedingt aus. Nicht rechtskräftig.
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