Mama plötzlich im Krankenhaus: SOS-Kinderdorf half Geschwistern
Eigentlich war Marek Zeliska, Leiter des SOS-Kinderdorfes in Pinkafeld, gerade mit den Vorbereitungen für einen freudigen Anlass beschäftigt. Im Jubiläumsjahr des 70-jährigen Bestehens der Kinderdörfer bietet man als 7. Haus im Gründungsreigen gerade 70 Schützlingen ein Heim und Geborgenheit. Doch mitten in der Organisation des Dorf- und Familienfestes galt es plötzlich, auch noch eine Krise zu meistern.
Bei den Planung rund um Spielestationen, Festprogramm, Bewirtung, Gäste und Festzeltaufbau, läutete das Telefon in Zeliskas Büro. „Eine Sozialarbeiterin suchte akut Platz für drei Kinder und hatte schon im ganzen Burgenland herumtelefoniert“, berichtet er. Die drei Geschwister im Alter zwischen zwei und 12 Jahren, ein Mädchen und zwei Buben, hatten ihre Mama bewusstlos in der Wohnung vorgefunden. „Plötzlich alleine, die Mama im Spital. Besonders in solchen Situationen ist es wichtig, die Geschwisterkinder zusammen zu halten“, weiß der Dorfleiter.
„Alltag bieten“
„Doch dann auf die Schnelle den entsprechenden Platz und die Betreuung zu finden, ist nicht immer leicht.“ Im SOS-Kinderdorf Pinkafeld haben die Kinder kurzfristig Platz und Halt gefunden. Drei Kinder, drei verschiedene Schulen, eine knappe Stunde von Pinkafeld: Alles konnte schnell organisiert werden, um weiterhin, trotz der schwierigen Situation, eine Alltagsstruktur bieten zu können. „Es gibt leider viele Menschen, die – aus welchen Gründen auch immer – keinen Zugriff auf ein vertrautes, familiäres Netzwerk haben, und wo auch finanziell kein Spielraum vorhanden ist. Da braucht es einfach unkomplizierte schnelle Lösungen. Ich bin froh und dankbar, dass wir diese anbieten können“, sagt Marek Zeliska.
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