Lkw-Kontrollen im Burgenland: Für ein Drittel war Fahrt zu Ende
Schwerfahrzeuge standen am vergangenen Wochenende im Visier der Polizei. 22 Beamte der Landesverkehrsabteilung Burgenland haben die zwei stark frequentierten Transitrouten – die A4 beim Grenzübergang Nickelsdorf (Bezirk Neusiedl am See) und die B65 bei Rudersdorf (Bezirk Jennersdorf) – ins Visier genommen. Dabei wurden Lenker und Fahrzeuge auf ihre Verkehrstüchtigkeit überprüft, erklärt der Chef der Landesverkehrsabteilung Burgenland, Oberst Andreas Stipsits.
Die Bilanz: Etwa einem Drittel der kontrollierten Schwerverkehrsfahrzeuge (27 Lenkern) wurde die Weiterfahrt wegen Gefahr in Verzug untersagt. Es wurden 77 vorläufige Sicherheitsleistungen eingehoben. Dabei handelt es sich um eine vorläufige Kaution, die so lange einbehalten wird, bis das Verwaltungsstrafverfahren abgeschlossen ist.
362 technische Mängel
Insgesamt wurden bei der Schwerpunktaktion an beiden Tagen 79 Lkw und neun Autobusse kontrolliert. Dabei wurden 362 technische Mängel festgestellt, 29 Kennzeichentafeln wegen mangelnder Verkehrs- und Betriebssicherheit abgenommen.
Die Beamten erstatteten 395 Anzeigen an die zuständigen Bezirkshauptmannschaften und hoben 31 Organmandate ein. Zudem wurden zwei Gerichtsdelikte angezeigt, und zwar wegen Urkundenfälschung und Fälschung eines Beweismittels (Tacho-Manipulation zur Falschdarstellung der Lenk- und Ruhezeit) erstattet. Am Anhänger eines rumänischen Reisebusses, der von Frankreich nach Rumänien unterwegs war, waren die Kennzeichentafel originalgetreu gefälscht worden.
Drei Anzeigen seien nach dem Abfallwirtschaftsgesetz erstattet worden. Ein ungarischer Sperrmüllsammler, der mit einer VW-Pritsche auf der A4 in Richtung Ungarn unterwegs war, konnte keinen Führerschein vorweisen. Bei der Überprüfung des Fahrzeuges durch Techniker der Asfinag wurden zudem 23 schwere Mängel festgestellt.
Reifen und Bremsen desolat
In besonders schlechtem Zustand war auch ein rumänisches Sattelzugfahrzeug, das mit Eisen-, Glas- und Gummiteilen beladen war. Das Schwerfahrzeug war auf dem Weg von Rumänien nach Brüssel. Bei der technischen Kontrolle wurden 14 schwerwiegende Mängel festgestellt: Reifen, Bremsen, Radlager und Stoßdämpfer waren so desolat, dass die Beamten die Weiterfahrt untersagen mussten.
Bei einem Reisebus waren sowohl die Seitenscheibe als auch die Windschutzscheibe mehrfach gesprungen. Außerdem hatten die Lenker, die von London nach Sofia unterwegs waren, die Lenk- und Ruhezeiten erheblich überschritten.
Verkehrssicherheit erhöhen
Trotz allem habe sich der Zustand vor allem der osteuropäischen Fahrzeuge in den vergangenen Jahren verbessert, heißt es von der Polizei. „Es gibt aber immer wieder das eine oder andere Fahrzeug, das gleich mehrere schwere Mängel aufweist“, sagt Oberst Stipsits. Kontrolliert würden zudem auch nur Schwerfahrzeuge, die speziell geschulten Beamten im Rahmen einer Sichtkontrolle im Vorfeld auffallen.
Auch der Lkw-Verkehr ist in den vergangenen Jahren gestiegen. „Die Kontrollen sind da ein wichtiger Beitrag für die Verkehrssicherheit in ganz Europa“, sagt der LVA-Chef.
Schwerverkehrkontrollen gibt es im Burgenland an 215 Tagen im Jahr. Im Herbst soll die nächste groß angelegte Schwerverkehrskontrolle stattfinden.
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