LBL und Team Stronach streiten am Bezirksgericht
Manfred Kölly, Frontmann und treibende Kraft des Bündnis Liste Burgenland (LBL), ist derzeit nicht zu beneiden. Neben aktuellen Kalamitäten rund um den Absprung von Gerhard Hutter aus der LBL-Landtagsfraktion sowie die Pläne für eine neue Listen-Plattform bei der Landtagswahl 2020 (der KURIER hat berichtet), muss sich der 64-jährige Haudegen Kölly auch mit Nachwehen der Landtagswahl 2015 herumschlagen.
Wie vieles, was derzeit in der Kleinpartei (sie kam 2015 auf 4,8 Prozent der Stimmen und zwei Mandate) passiert, ist auch dieser Konflikt einigermaßen unübersichtlich: Die Liste Burgenland und das Team Stronach waren 2015 als Wahlbündnis angetreten, beide Mandate gingen an Kölly und Wolfgang Rauter, der verzichtete, worauf Hutter zum Zug kam. Sehr zum Ärger des Team Stronach Burgenland, das mit Rouven Ertlschweiger und Herbert Klikovits auf den Plätzen zwei und vier kandidiert hatte (beide blieben bei Vorzugsstimmen aber weit hinter Kölly, Rauter und Hutter).
Kölly hält Forderung für "lächerlich"
Seither wird um Geld gestritten – zuständig ist das Bezirksgericht Neusiedl/See (Richter in Eisenstadt hatten sich für befangen erklärt, weil ihr Ex-Kollege Rauter als Zeuge auftritt). Laut Landesgericht Eisenstadt geht es um rund 11.000 Euro; Klikovits sagt, das sei nur der Betrag für ein Quartal, kumuliert gehe es für die Jahre seit 2015 um mehr als 200.000 Euro; das Team Stronach habe damals den Wahlkampf mitfinanziert und vertraglich vereinbart, dafür von LBL einen Teil der Parteienförderung zu bekommen. Das Geld könnte 2020 in den Wahlkampf der oben erwähnten neuen Listen-Plattform fließen.
Für Kölly ist die Forderung „lächerlich“. Das Team Stronach sei politisch inaktiv und könne gar keine Parteienförderung beanspruchen. „Aber der Herr Klikovits kann gerne mitarbeiten“. Kölly sieht theoretisch auch nur 70.000 Euro in Streit. Den Betrag habe das Team Stronach 2015 ins Wahlkampfbudget von 270.000 Euro eingebracht. Kölly: „Die kriegen keinen Cent“.
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