Heißt im Klartext: Die drei SPÖ-Mandate im Bezirke gehen an die drei D – Doskozil, Drobits und Dax. Sobald Doskozil wieder zum Landeshauptmann gewählt ist, rückt Schneemann auf Doskozils Mandat nach. Es sei denn, der Unterkohlstättener ist auch Teil der neuen Landesregierung: Dann, und nur dann erhält Prohaska wieder ein Mandat.
Waren Frauen durch das erstmals geltende Vorzugsstimmensystem gegenüber Männern benachteiligt? „Das würde ich nicht so sagen“, antwortet Prohaska ohne Wehleidigkeit. SPÖ-Landesgeschäftsführer Kevin Friedl verweist auf „halbe-halbe“ bei der Listenerstellung der SPÖ. Am Ende hätten aber die Wählerinnen und Wähler entschieden.
Faktum ist aber auch, dass der Frauenanteil im neuen Landtag aller Voraussicht nach niedriger sein wird als bisher. Elf von 36 Sitzen waren in den vergangenen fünf Jahren von Frauen besetzt, das sind 30,5 Prozent.
Grüne mit halbe-halbe
Mit sechs Frauen war die SPÖ zahlenmäßig am stärksten. Jetzt haben Astrid Eisenkopf, Daniela Winkler, Elisabeth Böhm, Rita Stenger und Claudia Schlager ein Fixmandat. Bleiben Eisenkopf und Winkler in der Regierung, würden in ihren Bezirken Männer nachrücken. Nur drei der 17 roten Mandate gingen dann an Frauen.
Die Volkspartei hatte bisher drei Frauen (und acht Männer) im Klub. Nur Carina Laschober-Luif hat es aus eigener Kraft geschafft und ein Vorzugsstimmenmandat auf der Landesliste erobert. Melanie Eckhardt hat noch die Chance, wenn Parteichef Christian Sagartz in die Regierung kommt oder ganz auf sein Mandat verzichtet.
Für Julia Schneider-Wagentristl scheint der Zug abgefahren. Aber noch sind zwei Landesmandate zu vergeben.
Im bisherigen freiheitlichen Landtagstrio war mit Michaela Brandlhofer eine Frau vertreten – sie folgte erst vor wenigen Monaten Parteichef Alexander Petschnig, der in den Nationalrat wechselte.
Dieses Mal können die Blauen gleich neun Mandate besetzen. Bisher sind sechs fix vergeben – allesamt an Männer. Neben Brandlhofer kann sich laut Landesliste Michelle Whitfield Hoffnung machen.
Ausgeglichen – und personell unverändert – ist das Geschlechterverhältnis bei den Grünen, die Anja Haider-Wallner und Wolfgang Spitzmüller entsenden.
Eine politische Karriere ist am Sonntag ganz leise zu Ende gegangen: Verena Dunst hat ein Landeslistenmandat verfehlt (die zwei verfügbaren Mandate gingen an Roland Fürst und Gerhard Hutter). Auf der Bezirksliste Güssing war sie gar nicht mehr gestanden.
Für die frühere SPÖ-Nationalrätin, Landesrätin, Landtagspräsidentin und zuletzt einfache Abgeordnete gilt nun der Spruch: Mit 66 Jahren fängt ein neues Leben an ...
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