Landesrechnungshof: "Reihung könnte aus LH-Büro stammen"
Andreas Mihalits oder Birgit Martinek – zwischen dem früheren Wirtschaftsreferenten im Büro des roten Landeshauptmannes und der Hauptreferatsleiterin im roten Sozialressort fällt die Entscheidung um den Posten des Landesrechnungshofdirektors. "Eine enge Partie", erfuhr der KURIER aus SPÖ-Kreisen.
Ob der oder die Nachfolger(in) von Franz Katzmann an der Spitze des Landesrechnungshofes aber am 1. August die zehnjährige Amtszeit beginnt, ist ungewiss. In seltener Einmütigkeit lassen ÖVP, FPÖ, Grüne und Liste Burgenland kein gutes Haar am Bestellverfahren. Grüne und Blaue drohen mit Verzögerung und fordern eine Neuausschreibung.
SPÖ-Landtagspräsident Gerhard Steier und Jacques Andrè Mertzanopoulos von der Unternehmensberatung Arthur Hunt hatten die neun Mitglieder des Landeskontrollausschusses (4 SP, 2 VP, je ein Mandatar von FP, Grünen und LBL) am Mittwochvormittag informiert und anschließend vor Journalisten berichtet. Dass dabei Namen öffentlich wurden, sei nie vereinbart worden und komme einer Vorauswahl gleich, lautet die Kritik der anderen Parteien. "Es gab ja kein Ranking", kontert Steier.
Drei Gruppen
Von ursprünglich neun Kandidaten haben sechs ein dreistufiges Auswahlverfahren durchlaufen, erklärte Mertzanopoulos, der von "100-prozentiger Objektivität" sprach. Der Unternehmensberater unterteilte die Kandidaten in drei Gruppen: Zwei "exzellente Kandidaten", mit feinen Unterschieden etwa bei Führungsqualitäten. Ein weiterer Bewerber sei auch "gut", aber mit "deutlichem Abstand". Danach folge eine Dreiergruppe, die "weniger gut abgeschnitten" habe.
Während Mertzanopoulos die Namen der Top-Drei ohne Reihung nannte, wurde Reimon später konkret: Mihalits vor Martinek und Unternehmensberater Ronald Gangol. Reimon hegt den "Verdacht einer "gschobenen Partie", für FPÖ-Landesparteisekretär Géza Molnár könnte die Reihung "auch direkt aus dem Landeshauptmannbüro stammen". Ob die weiteren Kandidaten, deren Namen dem KURIER vorliegen, am Montag zum Hearing vor dem Landeskontrollausschuss erscheinen, ist offen. Ebenso, ob er stattfindet, denn FP-Ausschussobmann Hans Tschürtz hat die Einladung noch nicht unterschrieben. Der Ausschuss muss sich mit einfacher Mehrheit auf einen Kandidaten einigen, der am 28. Juni mit Zwei-Drittel-Mehrheit im Landtag bestellt wird. Hält der Zeitplan nicht, müsste nach dem Ausscheiden des amtierenden Direktors dessen Vize übernehmen. Die Kür des Nachfolgers würde dann vermutlich im September erfolgen.
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